Borussia Dortmund scheint in dieser Bundesliga-Saison ein ernsthafter Herausforderer von Bayern München zu sein. Dennoch übt sich der Revierklub in Zurückhaltung.
Besser hätte Dortmund nicht in die Ära nach Jürgen Klopp starten können. Das 3:0 am Sonntag gegen Bayer Leverkusen war der elfte Sieg im elften Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel. Das Torverhältnis in der Bundesliga nach fünf Partien lautet 18:3. Dies ist beeindruckend.
Trotz dem Traumstart üben sich alle Borussen in Zurückhaltung. Tuchel antwortete auf die vielen Fragen der Medienvertreter, ob die Borussia nun wieder ein echter Konkurrent für die Münchner sei: «Es geht darum, sich zu fokussieren, sich nicht ablenken zu lassen und sich keine Gedanken darüber zu machen, wohin das führt.» Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke warnte vor zu grosser Erwartungshaltung: «Wir fühlen uns weder als Bayern-Jäger noch als Titelkandidat. Wir sehen uns in der Bundesliga nach wie vor als Herausforderer der Spitzenteams.»
Die Zurückhaltung ist auch auf die jüngste Vergangenheit zurückzuführen. Vor zwei Jahren startete Dortmund ebenfalls mit fünf Siegen in die Bundesliga-Saison. Am Ende schaute zwar Rang 2 heraus, der Rückstand auf die Bayern betrug aber 19 Punkte. In den kommenden zwei Wochen mit Spielen gegen Hoffenheim, Darmstadt, Saloniki und die Bayern wird sich zeigen, wie stabil das Dortmunder Hoch wirklich ist. Es spricht jedoch vieles dafür, dass das direkte Duell der beiden Branchenführer am 4. Oktober in München wieder zu einem echten Gipfeltreffen wird. Jedenfalls geriet auch Tuchel nach dem 3:0 gegen Leverkusen ins Schwärmen: «Wir bekommen in schöner Regelmässigkeit Kostproben davon, wie viele Wettkämpfer wir in der Mannschaft haben.»