Die Café Bar Salon bietet fast alles, ausser Fleisch. Nachdem sich Umzugspläne in die Rheingasse zerschlagen haben, richtet sich sich die gemütliche Oase für das urbane Ausgehpublikum am alten Standort Sperrstrasse neu ein.
«Wenn Till in der Küche steht, wirds spannend», versichert die freundliche junge Frau hinter dem Bartresen. Till Bäumli ist Koch in der Café Bar Salon an der Sperrstrasse und bereitet vegane Leckerbissen zu: Vergi-Burger, Wraps, Vergi-Dürüm und Veginuggets sind unter anderem auf der Tafel beim Bartresen angeschrieben.
«Ich selber bin kein Veganer, aber es bereitet mir Freude, fleischlose Gerichte zuzubereiten», sagt der Koch. Und diese Gerichte kommen auch an bei einem Publikum, das anderswo durchaus mal in ein Schnitzel oder in eine Wurst beisst. Der Grossteil der Besucherinnen und Besucher seien keine Veganerinnen und Veganer, beteuern die Betreiberinnen des Lokals. Man wird also ganz und gar nicht schief angeguckt, wenn man das Lokal mit Lederschuhen betritt.
Der Name ist kein Zufall
Der Name des kleinen Lokals an der Sperrstrasse, Café Bar Salon, vereinigt drei Begriffe, die alle zutreffen, wenn man es beschreiben möchte. Der Blick von der Strasse durch das Schaufenster des Hauses mit der schmucken Jugendstilfassade fällt in einen Raum, der im ersten Moment wie ein auf Gemütlichkeit getrimmter privater Salon wirkt: mit altertümlichen Stilmöbeln, einem Kronleuchter und Fotos alter Film- und Schlagerstars an den Wänden. Wer eintritt, betritt ein Café und an der Bar kann man eben die veganen Speisen, zu denen auch Kuchen gehören, bestellen.
Biedermeier-Gemütlichkeit und vegane Küche passen irgendwie nicht so richtig als Rahmen für ein angesagtes Ausgehlokal. Andere In-Bars zeichnen sich durch coole Lagerhallen-Ästhetik oder mit betont ungemütlicher Beton- und Glas-Umgebung aus. Aber die Einrichtung kommt an.
Vegane Wraps stehen auf dem Menü.
Umzug an die Rheingasse hat sich zerschlagen
Es sind aber nicht nur die Einrichtung und die Speisen, die viel Publikum anlocken. Die Café Bar Salon hat sich auch als Musiklokal und als Kulturraum einen Namen gemacht. Regelmässig finden unter den Kronleuchtern Konzerte statt. Allerdings nichts Lautes mehr. Die Betreiberinnen des Lokals sahen sich im letzten Jahr mit zahlreichen Lärm-Reklamationen von Nachbarn konfrontiert, sagt Geschäftsführerin Andrea Schmeitzky. Zu hören und zu erleben gibt es nun also un- oder nur leichtverstärkte Blues-, Jazz- oder Singer-Songwriter-Acts. Zum Kulturprogramm der Café Bar Salon gehören überdies Lesungen und spezielle Themenabende, auf die auf der Facebook-Seite des Lokals hingewiesen wird.
Vergangenes Jahr ging das Gerücht um, dass die gemütliche Bar in die Rheingasse umziehen würde, genauer in die Liegenschaft des Nightclubs Sonne. «Wir hatten uns tatsächlich für dieses Standort interessiert», sagt die Geschäftsführerin. Die Umzugspläne haben sich aber zerschlagen. Also macht man am alten Ort weiter. Mit frischem Elan und bald auch mit einem aufgefrischten Outfit. «Wir wollen das Lokal etwas umgestalten», sagt Schmeitzky. Unter anderem prüft man die Einrichtung eines – gesetzeskonformen – Fümoirs im hinteren Tea Room des Lokals. Auch das etwas, was nicht so richtig in das Vorurteil passt, das man landläufig von einem veganen Lokal hat.