Dem Wäsche- und Kleiderhersteller Calida machen Wechselkurseinflüsse und eine schwächelnde Nachfrage zu schaffen. Der Reingewinn brach in der ersten Jahreshälfte 2015 auf 0,7 Mio. Franken ein, von 5,2 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Der Betriebsgewinn gab um 62,6 Prozent auf 3,4 Mio. Franken nach. Von diesem Rückgang seien zwei Drittel währungsbedingt, erklärte Calida in einer Medienmitteilung vom Freitag. Auch der Umsatz sackte infolge der Erstarkung von Franken und Dollar zum Euro um 14,8 Prozent auf 168,1 Mio. Franken ab. Mehr als drei Viertel des Gruppenumsatzes generiert Calida im Euroraum.
Neben den Währungsturbulenzen drückte aber auch eine schwache Konsumneigung auf die Ergebnisse, wie es weiter hiess. Demnach verminderte die schwache Konjunktur vor allem in den südeuropäischen Märkten die Kauflust. So resultierte selbst unter Ausklammerung der Währungseffekte ein Umsatzminus von 4,8 Prozent.
Als resistent habe sich einmal mehr die Stammmarke Calida erwiesen, die den grössten Anteil am Umsatz bestreitet, schrieb die Gruppe. Unterschiedlich entwickelten sich die Sparten der Lafuma-Gruppe. Deren operative Integration hat Calida nach der Übernahme im vergangenen Jahr nun abgeschlossen.
Die Millet Mountain Gruppe mit den Bergsportkleidermarken Millet, Eider und Lafuma Outdoor verzeichnete Einbussen, während die Garten- und Camping-Möbel Division sogar ein Wachstum verbuchte. Deren Produkte werden im Euroraum produziert und verkauft. Der Luxuswäschehersteller Aubade wiederum litt weiter an einer schwachen Nachfrage aus dem Hauptmarkt Frankreich.
Kein Aktivismus
Im Gegensatz zu vielen anderen Firmen trifft Calida keine Massnahmen infolge der Franken- und Dollarstärke. Calida wolle die langfristigen Ziele nicht zwecks einer kurzfristigen Ertragsoptimierung gefährden, begründete das Unternehmen. Massnahmen, um mit den Marken Millet und Aubade auf internationalen Märkten wachsen zu können, seien eingeleitet.
Für das zweite Halbjahr erwartet Calida eine mit dem ersten Semester vergleichbare Geschäftsentwicklung und saisonal bedingt eine höhere Profitabilität. Denn das erste Halbjahr sei traditionell das umsatzmässig schwächere und weniger profitable. Für das Gesamtjahr geht der Kleiderhersteller nach wie vor von einem deutlich tieferen Ergebnis aus.