Alt Bundesrätin Micheline Calmy-Rey hat das Verhalten ihres ehemaligen Regierungskollegen und SVP-Nationalrats Christoph Blocher (ZH) in der Affäre Hildebrand verteidigt. Mit solchen Informationen müsse man sich an die Bundespräsidentin wenden können.
Das sei normal, sagte Calmy-Rey in Interviews mit der „SonntagsZeitung“ und „Le Matin Dimanche“. Es sei richtig, wenn ein Parlamentarier eher mit der Bundespräsidentin spreche als mit den Medien, wenn der Ruf des Landes tangiert sei.
Sie habe die Plausibilität von Blochers Angaben abklären lassen. Die Angaben seien bestätigt worden und sie habe den Bundesrat informiert und mit dem damaligen Nationalbankpräsidenten Philipp Hildebrand gesprochen.
Blocher habe sie gleich nach seiner Vereidigung als Nationalrat informiert, sagte Calmy-Rey zur Immunitätsfrage. Sie habe das Dossier nach ihrem Rücktritt an Eveline Widmer-Schlumpf übergeben, wo es in guten Händen war.
Die ganze Affäre habe sie aber enttäuscht. Zusammen mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel habe eine Kampagne zur Wahl Hildebrands ins Vizepräsidium der Internationalen Finanzstabilitätsorganisation geführt. Ein paar Wochen später sei alles zusammengebrochen.