Grossbritanniens Premierminister David Cameron hat im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) eine harte Linie angekündigt. «Wir werden jeden notwendigen Schritt unternehmen», sagte Cameron am Sonntag in London nach der Sitzung seines Sicherheitskabinetts.
Cameron machte jedoch keine Aussage darüber, ob sich Grossbritannien an Luftschlägen der USA gegen den IS beteiligen wird. Am Abend zuvor war ein Video mit der Enthauptung der britischen IS-Geisel David Haines im Internet aufgetaucht.
Das britische Aussenministerium hält das Video mit hoher Wahrscheinlichkeit für echt. Cameron bezeichnete den IS als «Monster». Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verurteilte die Enthauptung als «barbarischen Akt».
Netanjahu übermittelte am Sonntag dem britischen Volk sein Beileid und sagte: «Wir verstehen, mit welcher Barbarei sie zu kämpfen haben.» IS, Hamas, Al-Kaida, Al-Nusra, Boko Haram und Hisbollah seien alle «Zweige desselben giftigen Baums», sagte er. Die militanten Organisationen hätten alle dieselbe Ideologie.
Video als Botschaft an US-Verbündete
Das IS-Video von der Tötung Haines‘ unterscheidet sich von den beiden vorherigen Enthauptungs-Videos: Erstmals wendet es sich nicht an die USA, sondern schickt – so sein Titel – eine «Botschaft an die Verbündeten von Amerika».
Namentlich wird Cameron hervorgehoben. David Haines erklärt in seiner offenkundig einstudierten Rede: «Ich mache dich, David Cameron, in vollem Umfang für meine Exekution verantwortlich.» Haines ist in einen orangen Overall gekleidet, der an die Kleidung der muslimischen Häftlinge im US-Gefangenenlager Guantanamo erinnert.
Wie die zuvor getöteten US-Amerikaner James Foley und Steven Sotloff kniet Haines vor seinem Schlächter im Sand. Cameron sei «freiwillig» ein Bündnis mit den USA gegen den IS eingegangen, sagt Haines. Damit folge er «einem Trend unter britischen Premiers, die nicht genügend Courage haben, Nein zu den Amerikanern zu sagen».