Der FC Zürich hat den Schweizer Cup im Visier und schielt damit in einer verkorksten Saison doch noch auf einen Titel. FCZ-Präsident Ancillo Canepa ist vor dem Halbfinal gegen GC noch gelassen.
Ancillo Canepa zieht an seiner Pfeife und sieht im Sitzungszimmer seiner Büro-Räumlichkeiten am Zürcher Schanzengraben entspannt aus dem Fenster. «Noch bin ich ganz ruhig», sagte der FCZ-Präsident zwei Tage vor dem Cup-Halbfinal gegen die Grasshoppers. Im Gespräch mit der Sportinformation verrät er aber, dass die Nervosität noch kommen wird: «Manchmal entscheidet eine einzige Sekunde im Spiel über so viel. Deshalb kann ich selten einfach ruhig und gelassen auf der Tribüne sitzen und das Spiel geniessen.»
Das Derby gegen GC ist wieder mal so ein Spiel. «Klar wollen wir in den Final. Schliesslich arbeitet man ja dafür, um Erfolg zu haben.» Allerdings geht es für Canepa und den FCZ gegen GC nicht nur um sportliche Meriten. «Der Cup ist auch ein Weg, um in die Europa League zu kommen. Ist Basel im Endspiel der Gegner und gewinnt gleichzeitig die Meisterschaft, ist der Finalteilnehmer bereits an der Quali für die Europa League teilnahmeberechtigt.» Es geht am Mittwoch für den FCZ also auch um viel Geld. «Das Derby ist ähnlich wichtig wie 2011 das Spiel in der Champions-League-Qualifikation gegen Standard Lüttich.»
Dass der Gegner in diesem Spiel des Jahres GC heisst, der Stadtrivale also, der dem FCZ auf dem Platz Zürich in den letzten Monaten den Rang abgelaufen hat, will Canepa nicht überbewerten. «Vom Gegner her ist es nicht speziell. Ich bin und war nie ein GC-Verächter. Ich pflegte schon immer gute Beziehungen zu den GC-Exponenten. Es beschäftigt mich auch nicht speziell, wie GC positioniert ist. Ich kümmere mich um den FC Zürich. Aber dass der FCZ in den letzten 18 Monaten in der Meisterschaft nur noch unter ‚ferner liefen‘ mitgespielt hat, kann mich natürlich nicht zufrieden stellen.»
Trotz 20 Punkten Rückstand auf GC in der Super League geht der FCZ nicht als Aussenseiter in das Cup-Derby. «Die Mannschaft hat in der Rückrunde bewiesen, dass sie Potenzial hat. Sie hat jetzt zwar dreimal hintereinander verloren (gegen St. Gallen, GC und Basel), aber sie wurde in jedem Spiel sehr schlecht belohnt für ihre Leistung. Sie hätte in jedem Spiel Punkte verdient», so der FCZ-Boss.