Johanna Canetti, die Tochter des Schriftstellers Elias Canetti (1905–1994), hat in Zürich die Canetti Stiftung gegründet. Ziel der Stiftung ist es, den Nachlass des Schriftstellers zu erschliessen und die erste kritische Gesamtausgabe seines Werks zu erarbeiten.
Der Nachlass des Nobelpreisträgers Elias Canetti und seiner ersten Frau, der Schriftstellerin und Dramatikerin Veza Canetti, berge wertvolle Schätze, die nach dem Willen des Autors erst allmählich gehoben werden dürften, heisst es in der Medienmitteilung der Canetti Stiftung vom Montag. Die letzte von Canetti gesetzte Sperrfrist laufe im Jahr 2024 ab.
Die erste kritische Gesamtausgabe des Werks von Elias Canetti soll in den kommenden beiden Jahrzehnten unter dem dreiköpfigen Stiftungsrat – der Stifterin Johanna Canetti, der Rechtsanwältin Karen Schobloch und dem Canetti-Herausgeber Kristian Wachinger – erarbeitet werden.
Elias Canetti wuchs in Manchester, Zürich und Frankfurt am Main auf. In Wien schrieb er seinen Roman «Die Blendung», von dort flüchtete er 1938 vor den Nationalsozialisten nach London. Nach dem Krieg lebte er viele Jahre in der Schweiz. Canetti starb 1994 in Zürich.