Claudio Capelli will sich heute an den Turn-Europameisterschaften in Moskau für den Mehrkampf-Final qualifizieren. Ihm schwebt bei optimalem Verlauf ein Platz unter den Top 8 vor.
Während bei den Frauen alle vier Schweizer Teilnehmerinnen den Mehrkampf bestreiten, turnt bei den Männern nur Claudio Capelli heute Mittwoch in der Qualifikation das komplette Programm durch. Pascal Bucher (Pauschenpferd/Barren), Lucas Fischer (Barren) und der Newcomer Marco Walter (Boden/Sprung) streben an ausgewählten Geräten den Einzug in den Final der Top 8 an.
Capellis primäres Ziel ist die Qualifikation für den Mehrkampf-Final. «Dort ein Diplom zu holen, wäre schön», so der Berner. Dass er am Tag X im Stand ist, seine Bestleistung abzurufen, hatte er an den Olympischen Spielen in London bewiesen, als ihm ein ausgezeichneter Wettkampf gelungen war und er den guten 17. Rang belegte. Um in Moskau Platz 8 zu erreichen, hat Capelli seine Übung am Boden, seinem besten Gerät, erschwert. Allerdings tritt die Konkurrenz aus Deutschland und Osteuropa nahezu in Bestbesetzung an.
Ein Exploit an einem Einzelgerät am ehesten zugetraut wird Lucas Fischer. Der 22-jährige Aargauer hat sich nach gesundheitlichen Problemen zurückgekämpft. Epileptische Anfälle und eine Fussverletzung hatten das grosse Talent lange ausser Gefecht gesetzt. «Ich musste extrem unten durch», so Fischer, der «ein extremes Kribbeln» verspürt. Turnt Fischer seine Übung am Barren perfekt, liegt sogar eine Medaille in Reichweite. Die Ergebnisse in der Vorbereitung, wo Fischer unter anderem in Cottbus den Sprung auf das Podest schaffte, waren vielversprechend.
Wie Fischer hatte auch Pascal Bucher zuletzt mit Verletzungen zu kämpfen. Der Anriss der Bizepssehne zerstörten den Traum des 23-jährigen Zürchers von einer Olympiateilnahme. Noch immer machen Bucher Entzündungen in der Schulter zu schaffen, weswegen er sich auf das Pauschenpferd und den Barren konzentriert. Gelingen ihm seine Übungen nach Wunsch, ist zumindest der Einzug in einen Gerätefinal möglich.