Chelsea scheitert im Champions-League-Achtelfinal an PSG. Die Franzosen spielen nach dem 1:1 im Hinspiel auswärts 2:2 nach Verlängerung, was dank der Auswärtstorregel zum Weiterkommen reicht.
Chelsea wurde am Ende für seinen über weite Strecken passiven Auftritt bestraft. Zweimal vergaben die Engländer eine vorteilhafte Situation, eine 1:0-Führung in der regulären Spielzeit und einen 2:1-Vorteil in der Verlängerung. Die «Blues», denen schon ein 0:0 zum Weiterkommen gereicht hätte, gingen in der 81. Minute durch Gary Cahill in Führung, mussten aber in der 87. Minute den Ausgleich hinnehmen. Der Pariser Torschütze war ausgerechnet David Luiz, der im letzten Sommer von der Stamford Bridge nach Frankreich gewechselt hatte. Beide Treffer der Innenverteidiger fielen jeweils nach Eckbällen.
Paris St-Germain, das seit der 31. Minute und der Roten Karte gegen Zlatan Ibrahimovic nur noch zu zehnt agierte, geriet in der Verlängerung erneut ins Hintertreffen. Der Belgier Eden Hazard verwertete in der 96. Minute einen Handspenalty, den Thiago Silva beim Hochspringen halb unglücklich, halb ungeschickt verschuldet hatte. Die Gäste fanden noch letzte Kraftreserven. Thiago Silva zwang Chelsea-Keeper Thibaut Courtois in der 113. Minute zu einer Glanzparade. Keine 30 Sekunden später kam es nach einem weiteren Eckball erneut zu diesem Duell und diesmal ging der brasilianische Verteidiger daraus als Sieger hervor.
Paris St-Germain verdiente sich das Weiterkommen. Wie schon im Hinspiel kam der französische Meister zu zahlreichen Torchancen, obwohl er früh einen Rückschlag erlitten hatte. Nach einer guten halben Stunde sah Ibrahimovic für ein Tackling gegen Oscar die Rote Karte. Es war ein gar harte Strafe für den Schweden, der zwar ungeschickt in den Zweikampf ging, aber eigentlich im entscheidenden Moment zurücksteckte. Die hysterische Reaktion der Chelsea-Spieler und die oscarreife Vorstellung des Brasilianers dürften den holländischen Schiedsrichter Björn Kuipers wohl beeinflusst haben.
Auch zu zehnt vermochte PSG die Engländer unter Druck zu setzen. In der 58. Minute entwischte Edinson Cavani der Hintermannschaft von Chelsea, umdribbelte Goalie Thibaut Courtois, traf aber nur den Pfosten. Der Uruguayer hatte bereits in der 2. Minute eine gute Möglichkeit ausgelassen. Die Gäste suchten spätestens ab der zweiten Halbzeit den nötigen Treffer vehement. Doch oft hatte noch ein Chelsea-Spieler im entscheidenden Moment einen Fuss dazwischen oder Goalie Thibaut Courtois eine Hand, wie in der 101. Minute bei einem Freistoss von David Luiz.
Mehr als gelungene Defensivarbeit war vom souveränen Leader der Premier League lange Zeit nicht zu sehen. Das Team von José Mourinho hatte vor dem 1:0 seine besten Chancen auf einen Treffer gegen Ende der ersten Halbzeit, als Diego Costa im Strafraum gefoult worden war. Kuipers, der Final-Referee des letzten Jahres, zog einen schwachen Tag ein. In der 73. Minute liess er Diego Costa nach einem Tackling von hinten mit einer Verwarnung davonkommen. Angesichts des Massstabs, den er beim Platzverweis gegen Ibrahimovic bestimmt hatte, wäre Rot die richtige Entscheidung gewesen.
Chelsea – Paris St-Germain 2:2 (1:1, 0:0) n.V.
37’692 Zuschauer. – SR Kuipers (Ho). – Tore: 81. Cahill 1:0. 86. David Luiz 1:1. 96. Hazard (Handspenalty) 2:1. 114. Thiago Silva 2:2.
Chelsea: Courtois; Ivanovic, Cahill, Terry, Azpilicueta; Ramires (91. Drogba), Matic (84. Zouma); Oscar (46. Willian), Fabregas, Hazard; Diego Costa.
Paris St-Germain: Sirigu; Marquinhos, David Luiz, Thiago Silva, Maxwell; Verratti (83. Lavezzi), Thiago Motta, Matuidi (83. Rabiot); Cavani, Ibrahimovic, Pastore (118. Van der Wiel).
Bemerkungen: Chelsea ohne Mikel (verletzt). Paris St-Germain ohne Aurier und Lucas (beide verletzt). 31. Rote Karte gegen Ibrahimovic wegen Fouls. Verwarnungen: 33. Thiago Motta (Reklamieren). 40. Matuidi (Foul). 52. Ramires (Foul). 73. Diego Costa (Foul). 73. David Luiz (Foul). 74. Verratti (Foul/im nächsten Spiel gesperrt).