Das Baselbieter Spezialchemieunternehmen vanBaerle hat sein Firmenareal in Münchenstein verkauft. Den Erlös will vanBaerle in einen neuen Produktionsstandort investieren. Wo sich dieser befindet, ist noch offen. Das Unternehmen will jedoch in der Nordwestschweiz bleiben.
VanBaerle verabschiedet sich aus Münchenstein: Das Baselbieter Spezialchemieunternehmen hat sein 20’000 Quadratmeter grosses Firmenareal per Ende 2014 an die Zürcher Rietpark Immobilien AG verkauft, wie vanBaerle am Dienstag mitteilte.
Die neue Besitzerin will das Industrieareal in der Nähe des Bahnhofs Münchenstein durch die Immobilienfirma Halter AG in ein Wohnquartier mit zentrumsähnlicher Funktion umgestalten lassen.
Verkaufserlös für Wachstumsinitiative
Zum Verkaufspreis wollte vanBaerle-Inhaber und -CEO Daniel Schenk auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda keine Angaben machen. Der Erlös ist jedoch so gross, dass er für den Aufbau eines neuen Standorts und weitere Elemente einer Wachstumsinitiative reicht, wie vom Firmenchef zu erfahren war.
Die Produktion in Münchenstein will vanBaerle innerhalb der nächsten drei Jahre einstellen. Der neue Standort ist noch offen, vanBaerle werde jedoch in der Nordwestschweiz bleiben, versichert Schenk. Gespräche mit verschiedenen Interessenten sei im Gang, spruchreif sei jedoch noch nichts. Laut Schenk soll der Standortentscheid aber noch im ersten Halbjahr 2015 fallen.
Für den neuen Produktionsstandort rechnet Schenk mit Investitionen im tiefen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich. Am aktuellen Standort in Münchenstein befindet sich das 1888 als Seifenfabrik gegründete Unternehmen seit über 100 Jahren. Produktionsabläufe, Gebäudestrukturen und Verkehrswege entsprächen nicht mehr den heutigen Anforderungen, wird der Wegzug begründet.
2014 wieder schwarze Zahlen
Ein Stellenabbau ist laut dem CEO mit der Standortverlegung nicht verbunden. VanBaerle beschäftigt derzeit 124 Mitarbeitende, davon 90 in Münchenstein.
Im Zuge seiner Wachstumsinitiative will sich das auf Silikate und Hygiene spezialisierte Unternehmen verstärkt auf Osteuropa und Asien konzentrieren. Für die asiatischen Märkte soll mit Mitteln aus dem Verkauf des Firmenareals ein zusätzlicher Produktionsstandort aufgebaut werden.
2013 hatte vanBaerle bei einem Umsatz von 34,1 Millionen Franken einen Verlust von 2,4 Millionen Franken verbuchen müssen. 2014 habe man jedoch wieder schwarze Zahlen geschrieben, sagte Schenk.