Chemieunfall in Niedersachsen hat Anwohner in Atem gehalten

Ein Chemieunfall in einem Werk des Lebensmittelkonzerns Kraft Foods in Niedersachsen hat am Dienstag hunderte Einsatzkräfte und Anwohner in Atem gehalten. Die Lage entspannte sich nach einer zwischenzeitlichen Zuspitzung wieder.

Feuerwehreinsatz bei einer Fabrik von Kraft Foods in Bad Fallingbostel (Bild: sda)

Ein Chemieunfall in einem Werk des Lebensmittelkonzerns Kraft Foods in Niedersachsen hat am Dienstag hunderte Einsatzkräfte und Anwohner in Atem gehalten. Die Lage entspannte sich nach einer zwischenzeitlichen Zuspitzung wieder.

Es sei nicht mehr zum Austritt von gefährlichen Stoffen gekommen, sagte ein Feuerwehrsprecher am Nachmittag. Bereits am Montag waren in dem Werk in einem Tank versehentlich eine Säure und eine Lauge zusammengeraten, wodurch eine chemische Reaktion ausgelöst werden und giftige Gase entstehen können.

Beim Abpumpen der Säure durch die alarmierten Einsatzkräfte kam es nach Angaben der Feuerwehr am Montagabend in einem kleineren Zwischenbehälter dann tatsächlich zu einem vorübergehenden Austritt giftiger Gase. Dabei handelte es sich um hochaggressive Stickstoffverbindungen.

Die Einsatzkräfte evakuierten die Umgebung, mehr als 1000 Anwohner mussten ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Zeitweise waren mehr als 700 Helfer im Einsatz, auch die nahegelegene Autobahn 7 zwischen Hannover und Hamburg wurde gesperrt.

Nachdem sich die Lage zunächst entspannt hatte, meldete die Feuerwehr am Dienstagmorgen steigende Temperaturen in dem Tank mit den zwei Flüssigkeiten. Die Experten kühlten den Behälter, bis zum Nachmittag besserte sich die Lage wieder.

Säure abpumpen

Das Abpumpen der Säure, die aufgrund ihrer geringeren Dichte in dem Tank oben schwimmt und sich nicht mit der Lauge vermischt, wurde nach Angaben des Feuerwehrsprechers fortgesetzt. Dabei müsse vorsichtig vorgegangen werden.

Am Dienstagnachmittag galt im Umkreis des Werks weiter ein vorsorglicher Räumungsradius von 500 Metern, die Sperrung der A7 wurde im Tagesverlauf allerdings wieder aufgehoben.

„Die Massnahmen, die die Einsatzkräfte vor Ort eingeleitet haben, scheinen zu greifen“, sagte eine Sprecherin von Kraft Foods in Bremen. Die Lage entspanne sich langsam, es werde weiter daran gearbeitet, die beiden Flüssigkeiten zu trennen.

Säure und Lauge werden in dem Werk zur Reinigung eingesetzt und waren in einem Nebengebäude versehentlich zusammengemischt worden. In dem Werk stellt Kraft unter anderem Frischkäse und Ketchup her.

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