Chikungunya-Fieber ist auch in der Schweiz auf dem Vormarsch

Das Chikungunya-Fieber ist auch in der Schweiz auf dem Vormarsch: Im ersten Halbjahr wurden bereits 15 Fälle registriert. Zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr waren es zwei Fälle.

Chikungunya grassiert weltweit - Französischer Krisenstab (Archiv) (Bild: sda)

Das Chikungunya-Fieber ist auch in der Schweiz auf dem Vormarsch: Im ersten Halbjahr wurden bereits 15 Fälle registriert. Zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr waren es zwei Fälle.

Die höhere Zahl der Infektionen mit dem Chikungunya-Virus, welches die Tigermücke übertragen kann, hängt mit der Ausbreitung der Krankheit in anderen Ländern – vor allem in Asien, in der Karibik und in Zentralamerika – zusammen, wie Daniel Koch, Leiter der Abteilung Übertragbare Krankheiten beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), sagt.

Vor allem in den Armenvierteln Haitis grassiert das Virus seit zwei Monaten. Im Mai wurde erstmals eine Chikungunya-Erkrankung auf der Karibikinsel verzeichnet, seither infizierten sich dort bereits Zehntausende Menschen. Neben Haiti liegen beliebte Feriendestinationen in der Dominikanischen Republik.

Ende vergangenen Jahres trat die Krankheit erstmals im französischen Teil der Insel St. Martin auf, eingeschleppt vermutlich durch einen infizierten Flugpassagier. Auch in anderen Teilen der Karibik breitet sich das Virus aus.

Nach Angaben der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation wurden bis Mitte Juni 166’000 Verdachtsfälle bekannt, in 4600 Fällen ist die Krankheit bestätigt. «Zum Teil haben sich die vom BAG erfassten Personen in der Karibik angesteckt», sagte Koch.

Kein Zusammenhang mit «Schweizer» Tigermücken

Mit der Tatsache, dass die Tigermücke auch in der Schweiz nachgewiesen wurde, hat der Anstieg dagegen «nichts zu tun», sagte Koch. Im November 2013 waren erstmals Eier des Insekts nördlich der Alpen entdeckt worden. Die in der Schweiz nachgewiesenen Tigermücken tragen das Virus laut Koch aber nicht in sich.

Das BAG geht davon aus, dass eine allfällige Tigermücken-Population den Winter in der Schweiz nicht überlebt. Die Insekten stammen aus den tropischen Wäldern Südostasiens und bevorzugen klimatisch heisse Regionen. Nach dem Auftreten des Insekts Ende vergangenen Jahres startete der Bund ein Überwachungsprogramm für die Mücke.

Tigermücken können Krankheiten übertragen, die in der Schweiz bislang nur in Zusammenhang mit Reisen aufgetreten sind, wie eben das Chikungunya- oder das Dengue-Fieber. Zum Träger des Virus wird die Mücke, wenn sie eine Person sticht, die den Erreger in sich trägt.

Das Chikungunya-Fieber ist in der Regel nicht tödlich, löst aber hohes Fieber sowie Gelenk- und Kopfschmerzen aus und kann zu Übelkeit und Müdigkeitsanfällen führen. Es gibt keine Impfung gegen die Krankheit und auch kein spezifisches Medikament.

Auch mehr Dengue-Fälle

Beim Dengue-Fieber – einer weiteren Tropenkrankheit, welche die Tigermücke übertragen kann – ist die Zahl der Fälle in der Schweiz in den vergangenen Jahren ebenfalls angestiegen. Waren es 2004 erst vier Fälle, wuchs die Zahl 2012 auf 102 und 2013 auf 177 an.

Im ersten Halbjahr wurden dem BAG 62 Fälle gemeldet, was einen leichten Rückgang bedeuten könnte – zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr lag die Fallzahl bei 71. Auch beim Dengue-Fieber führt die Gesundheitsbehörde den Anstieg auf die Entwicklung der Epidemie in anderen Ländern zurück.

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