China hat sich bei den Supercomputern an der Weltspitze behauptet. Bereits vor einem halben Jahr erstürmte «Tianhe-2» auf der Hitliste der schnellsten Computer «Top 500» den ersten Platz. Der schnellste Rechner in Europa steht in der Schweiz und ist auf Platz sechs.
«Tianhe-2» (auf deutsch: Milchstrasse) rechnet fast doppelt so schnell wie sein unmittelbarer Verfolger, der amerikanische «Titan» von der Oak Ridge National Raboratory. «Tianhe-2» steht an der National University of Defense Technology (NUDT) in Guangzho und erzielt eine Leistung von 33,86 Petaflops (Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde).
Europas schnellster Rechner kommt diesmal aus der Schweiz: Der Neuzugang auf der zweimal jährlich erscheinenden «Top 500»-Liste, Piz Daint, steht im Schweizer Supercomputing-Center (CSCS) in Lugano und schaffte es mit einer Rechenleistung von 6,27 Petaflops auf den sechsten Platz der Weltrangliste.
Die USA dominieren mit insgesamt fünf Anlagen weiterhin die Top Ten. Die Nummer zwei, der Grossrechner Titan des Herstellers Cray, ist nach Angaben der Organisatoren der International Supercomputer Conference, die die «Top 500»-Liste herausgibt, zugleich die energieeffizienteste Anlage der Welt.
Nach der IBM-Maschine «Sequoia» folgt Japan mit Fujitsus K-Computer auf dem vierten Platz, der mit 10,5 Petaflops in Kobe für wissenschaftliche Forschungen betrieben wird und noch bis vor zwei Jahren die Weltrangliste anführte.
Schweizer Kühlsystem
Deutschland ist mit dem IBM-System «Juqueen» am Forschungszentrum Jülich mit einer Rechenleistung von 5 Petaflops auf dem achten Platz unter den Top Ten vertreten. Die Forschungsanlage SuperMUC am Leibniz-Rechenzentrum schaffte es auf Platz zehn, sie verbraucht dank einer in der Schweiz entwickelten Warmwasser-Kühlung 40 Prozent weniger Strom als ein vergleichbares System.
Supercomputer werden heute sowohl für militärische Zwecke, als auch zur zivilen Nutzung etwa in der Klimaforschung, der Geologie (Erdbeben-Voraussagen) oder der medizinischen und biologischen Forschung genutzt, da sie in kürzester Zeit gigantische Datenmengen berechnen können.
Die International Supercomputer Conference wird zweimal pro Jahr abwechselnd in den USA und in Deutschland organisiert und findet diesen November in Denver (Colorado) statt.