China erneuert Partnerschaft mit Simbabwes Herrscher Robert Mugabe

Nach Jahren der Zurückhaltung hat China seine Unterstützung für Simbabwes autokratischen Herrscher Robert Mugabe bekräftigt. Beim Staatsbesuch des 90-jährigen Langzeitpräsidenten in Peking nahm sich Chinas Staatschef Xi Jinping Zeit für seinen «alten Freund».

Xi Jinping schreitet mit Robert Mugabe in Peking die Ehrengarde ab (Bild: sda)

Nach Jahren der Zurückhaltung hat China seine Unterstützung für Simbabwes autokratischen Herrscher Robert Mugabe bekräftigt. Beim Staatsbesuch des 90-jährigen Langzeitpräsidenten in Peking nahm sich Chinas Staatschef Xi Jinping Zeit für seinen «alten Freund».

Anschliessend unterzeichneten Vertreter beider Länder Wirtschaftsverträge für Lebensmittel, Finanzen und Tourismus, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua in der Nacht auf Dienstag mitteilte. Details zu den Abkommen wurden nicht genannt.

«Wir sind der Meinung, dass die Menschen von Simbabwe die Weisheit und Fähigkeit haben, ihre Angelegenheiten gut zu regeln», zitierte die Agentur Xi. Der greise Populist Mugabe ist der einzige afrikanische Staatschef, der nicht am Afrika-Gipfel von US-Präsident Obama Anfang August teilnehmen durfte.

China gilt als einziges politisches Schwergewicht, das Mugabe nicht die Unterstützung entzogen hat. Der Pakt zwischen Mugabe und Chinas Führung geht bis in die Zeit von Simbabwes Unabhängigkeitskampf zurück. Mugabe lobte Pekings Militärhilfe, dank der er die Unabhängigkeit seines Landes verteidigen könnte.

Munition für Mugabe

Aber die Unterstützung für Mugabe hatte Peking international grosse Probleme eingebracht. 2008 entdeckten südafrikanische Zollbehörden Waffenlieferungen aus China für Simbabwe. Drei Millionen Patronen für Sturmgewehre des Typs AK-47, sowie mehrere Tausend Mörser und andere Waffen wollte China an Mugabe liefern.

Unter internationalen Druck zog Peking das Schiff samt Ladung jedoch wieder ab. Noch mehr Ärger gab es wenige Monate später, als China im UNO-Sicherheitsrat ein Veto gegen Sanktionen gegen Mugabe einlegte.

Aber Chinas Führung zog seine Schlüsse auf dem internationalen Aufschrei: Seit 2007 besuchte kein hochrangiger Politiker mehr das afrikanische Land. Allerdings begann Peking seine wirtschaftlichen Interessen zu forcieren: Im Jahr 2013 erhielt kein anderes Land in Afrika so viele Direktinvestitionen aus China wie Simbabwe, wie aus Chinas Regierungsstatistik hervorgeht.

Gestärkte Partnerschaft

Internationale Beobachter deuten den Staatsbesuch von Mugabe in China bereits als Zeichen für eine gestärkte Partnerschaft zwischen Peking und Harare. «China versucht begierig, seine Beziehungen zu erneuern», schreibt die Forscherin Yun Sun von der US-Denkfabrik Brookings.

Simbabwe erholt sich nur langsam von einer tiefen Krise. Die frühere britische Kolonie hat 13 Millionen Einwohner. Der 390’000 Quadratkilometer grosse Staat im südlichen Afrika verfügt über reiche Bodenschätze und hat ein günstiges Agrarklima. Aber unter der autokratischen Herrschaft des seit 1980 regierenden Robert Mugabe schrumpfte die Wirtschaft in nur einem Jahrzehnt um etwa ein Drittel.

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