China hat sich besorgt über die Lage in der Euro-Zone geäussert und ungewöhnlich scharf eine schnelle Lösung der Probleme gefordert. Italien, Griechenland und Spanien müssten ihre Entschlossenheit zu Reformen erhöhen, forderte Ministerpräsident Wen Jiabao am Donnerstag anlässlich eines Besuchs der deutschen Kanzlerin Angela Merkel.
Er befürchte eine Zuspitzung der Krise, sagte Wen nach einem Treffen mit Merkel. Die Umsetzung der Rettungspläne komme „nicht sehr zügig voran“.
Zugleich betonte der Regierungschef, seine Zuversicht sei nach dem Gespräch mit Merkel gestiegen. In einer gemeinsamen Erklärung hiess es, China würdige „die deutsche Rolle in der Bewältigung der Staatsschuldenkrise in der Eurozone und die von den EU-Mitgliedstaaten ergriffenen umfangreichen Stabilisierungsmassnahmen“.
Im Gegenzug bescheinigt Deutschland China eine konstruktive Haltung und würdigt den Beitrag des Landes zur Bewältigung der Staatsschuldenkrise und seine Bereitschaft, die europäische Integration weiter zu unterstützen.
Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua zitierte Ministerpräsident Wen mit den Worten, China werde weiter Anleihen von EU-Staaten kaufen, nachdem das Land die Risiken abgeschätzt habe.
Grossauftrag für Airbus
Anlässlich von Merkels Besuch in China sicherte sich der europäische Flugzeughersteller Airbus einen Grossauftrag. Er verkaufte 50 Maschinen des Typs A320 an das chinesische Leasingunternehmen ICBC Leasing. Nach Listenpreis entspricht dies einem Auftrag von mehr als vier Milliarden Dollar.
Ausserdem besiegelte der Konzern in Anwesenheit von Merkel und Wen die Verlängerung der laufenden Endmontage von Flugzeugen in China über 2016 hinaus.