China will sich bei der UNO-Klimakonferenz in Südafrika für eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls einsetzen. Eine zweite Laufzeit des Protokolls müsse „so schnell wie möglich“ beschlossen werden, sagte Pekings Chef-Unterhändler in Klimafragen, Xie Zhenhua.
China zielt damit offenbar auf ein neues Klima-Abkommen ab, das vor allem die Industrienationen in die Verantwortung nimmt, die laut Kyoto-Protokoll ihre Emissionen reduzieren müssen. Für China und andere Schwellenländer sieht das Kyoto-Protokoll bislang keine Beschränkungen vor.
China sei künftig bereit, sich gemäss seines Entwicklungsstands im Klimaschutz zu engagieren, erklärte Xie am Dienstag, ohne weitere Details zu nennen.
Gemeinsame, aber differenzierte Verantwortung gefordert
Das Kyoto-Abkommen wird 2012 auslaufen. Bislang gibt es kein Abkommen für die Zeit danach. Beim UNO-Klimagipfel im südafrikanischen Durban, der am kommenden Montag beginnt und bis zum 9. Dezember dauern wird, soll über Lösungen zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen und zum Kampf gegen den Klimawandel beraten werden.
Während China sich gemeinsam mit zahlreichen Entwicklungs- und Schwellenländern für ein Prinzip der „gemeinsamen, aber differenzierten Verantwortung“ einsetzt, wonach Industrieländer die Hauptverantwortung für den Kampf gegen den Klimawandel tragen, meldeten Länder wie Japan, Russland und Kanada bereits Widerstand an. Sie wollen, dass sich auch China und die USA an einer neuen Lösung beteiligen.
Die USA sind 2001, noch vor dessen Inkrafttreten, aus dem Kyoto-Protokoll ausgetreten. China und die USA sind die beiden grössten Produzenten von Treibhausgasen. Zusammen sind sie für rund 40 Prozent der weltweiten Produktion von Kohlenstoffdioxid verantwortlich.
Xie bestätigte Berechnungen, denen zufolge China noch vor den USA der grösste Produzent von Treibhausgasen ist. „Das ist eine Tatsache“, sagte er, versicherte aber, China ergreife Massnahmen, um den schnellen Anstieg der Emissionen zu bremsen.