China hebt Baustopp für weltweit grösstes Atomkraftwerk auf

China hat den Bau eines Atomkraftwerkes der vierten Generation wieder aufgenommen. Das AKW in Rongcheng in der ostchinesischen Provinz Shandong soll die grösste Atomanlage der Welt werden.

Eines der fünfzehn Atomkraftwerke Chinas (Archiv) (Bild: sda)

China hat den Bau eines Atomkraftwerkes der vierten Generation wieder aufgenommen. Das AKW in Rongcheng in der ostchinesischen Provinz Shandong soll die grösste Atomanlage der Welt werden.

Wie das staatliche China Internet Information Center am Samstag berichtete, wurden die Bauarbeiten bereits vergangenen Monat wieder aufgenommen. Nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima im März 2011 waren die Arbeiten ausgesetzt worden.

Die Anlage an der Shidao-Bucht werde das „weltweit erste erfolgreich kommerzialisierte Vorzeigeprojekt mit Atom-Technologie der vierten Generation“, hiess es weiter.

Das neue Atomkraftwerk solle sicherer und kostengünstiger sein, sagte ein Sprecher des grössten beteiligten Investors China Huaneng Group dem Bericht zufolge. Ab 2017 soll es Strom liefern, seine Kapazität solle bis auf 6600 Megawatt gesteigert werden.

Die Investitionen in das Kraftwerk betrügen vorerst drei Milliarden Yuan (441 Millionen Franken), berichtete das China Internet Information Center. Der staatliche Sender China Radio International hob in einem Bericht hervor, dass die Anlage ausschliesslich von chinesischen Wissenschaftler entworfen und entwickelt worden sei.

Atomsektor soll ausgebaut werden

Die chinesische Regierung hatte bereits im Oktober einen Baustopp für Atomkraftwerke aufgehoben, der nach dem Atomunfall in Japan verhängt worden war. Nun sollen nach offiziellen Angaben „eine kleine Zahl“ an AKW in Küstennähe genehmigt werden.

Der AKW-Bau an der Shidao-Bucht war 2011 begonnen worden. Bislang betreibt China 15 Atomreaktoren, angesichts des steigenden Energiebedarfs des aufstrebenden Schwellenlands will es seinen Atomsektor aber deutlich ausbauen.

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