China wird nach Angaben der Börsen in Shanghai und Shenzhen vorerst auf die Notbremse im Handel bei starken Kursverlusten verzichten. Die Massnahme soll ab Freitag greifen.
Dies teilten die Finanzmärkte am Donnerstag mit. In Shanghai war der Handel wegen eines siebenprozentigen Kursrutsches nach nur einer halben Stunde automatisch abgebrochen worden. Es war der kürzeste Handelstag in der Geschichte Chinas.
Auch am Montag waren Chinas Börsen schon einmal um sieben Prozent abgestürzt und der Handel automatisch gestoppt worden. China hatte den Mechanismus nach schweren Börsenturbulenzen im vergangenen Jahr eingeführt.
Im Schlepptau von Chinas Börse verloren die Aktienmärkte weltweit. Auch der Leitindex der Schweizer Börse (SMI) stand nach 16.30 Uhr knapp zwei Prozent im Minus.
Auslöser für die jüngste Verkaufswelle war die erneute Abwertung des chinesischen Yuan: Zum achten Mal in Folge hob Chinas Notenbank (PBOC) den Referenzwert des Dollar an, den der Wechselkurs maximal zwei Prozent über- oder unterschreiten darf.
Damit schürte sie die Furcht vor einer weiteren Abkühlung der nach den USA weltweit zweitgrössten Volkswirtschaft. Mitte Januar legt China Zahlen zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal vor. Börsianer befürchten, dass das von der Regierung angepeilte Ziel von sieben Prozent erneut verfehlt wurde.