Trotz einigen Differenzen wollen Deutschland und China ihre Zusammenarbeit weiter vertiefen. Künftig soll es auch regelmässige Gespräche über Fragen der Globalisierung und den Klimawandel geben, wie die beiden Aussenminister Guido Westerwelle und Yang Jiechi vereinbarten.
Anlass des Besuchs von Westerwelle am Donnerstag in Peking war das 40-jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Beide Seiten zeigten sich hochzufrieden über die bisherige Entwicklung.
Westerwelle sprach sogar von einer „atemberaubenden Erfolgsgeschichte“. Deutschland und China spielten in der „Champions League der Globalisierung“. Yang Jiechi äusserte sich reservierter: „Wir wollen Freunde werden, die einander respektieren, offen miteinander umgehen und im gleichen Boot sitzen.“
Kritik am chinesischen Regime wurde nach Angaben von deutschen Diplomaten nur in den internen Gesprächen geäussert. Bei einem Festakt im Nationaltheater sagte der FDP-Politiker: „Wir haben Beziehungen zueinander entwickelt, die auch Meinungsunterschiede aushalten.“
Nach Angaben von deutschen Diplomaten wurde etwa Chinas Umgang mit Regierungskritikern thematisiert. Insbesondere sei die Behandlung des Friedensnobelpreisträgers von 2010, Liu Xiaobo, kritisiert worden. Der Bürgerrechtler sitzt immer noch in Haft.
In der Öffentlichkeit spielte das Thema Menschenrechte jedoch keine Rolle. Bei einer gemeinsamen Medienkonferenz der beiden Minister durften nur zwei Fragen gestellt werden. Nachfragen liess die chinesische Seite nicht mehr zu.