China und Griechenland haben am Donnerstag beschlossen, ihre Wirtschaftsbeziehungen in vielen Bereichen auszubauen. Der chinesische Regierungschef Li Keqiang konnte in Athen Verträge und Kooperationsabkommen im Wert von mehr als 4,7 Milliarden Euro abschliessen.
Die beiden Länder schlossen Verträge und Kooperationsabkommen in den Bereichen Energie, Handel, Handelsschifffahrt, Landwirtschaft und Tourismus. «Jetzt müssen wir diese Abkommen in die Tat umsetzen», sagte Li Keqiang nach einem Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Antonis Samaras.
Li gratulierte Samaras für die durchgeführten umfangreichen Reformen in seinem Land. China werde künftig griechische Staatsanleihen kaufen, hiess es.
Laut Samaras will Griechenland das Tor Chinas nach Europa werden. Die Kooperation mit China sei von strategischer Bedeutung. Weitere, noch grössere Abkommen werden folgen, fügte er hinzu.
Piräus in chinesischer Hand
Peking will zudem in Griechenland gross einkaufen: Der chinesische Transportkonzernriese Cosco hat bereits seit 2008 grosse Teile des Frachthafens von Piräus gepachtet.
Cosco wickelt auf Grundlage dieses Vertrages inzwischen etwa 70 Prozent des Frachtumschlags in Piräus ab. Die Chinesen wollen nun 67 Prozent des Hafens kaufen. Peking zeigt zudem Interesse am Bau eines seit Jahren geplanten Grossflughafens auf Kreta, berichteten Wirtschaftsexperten beider Seiten.
Zahlreiche chinesische Unternehmen wie die Elektronikfirmen Huawei und ZTE benutzen Piräus bereits als Drehscheibe für ihre Transporte nach Ost- und Südosteuropa.
Ein weiterer Kooperationsbereich sind die griechischen Reedereien, die eine Vielzahl von Schiffen in China bauen lassen und im Gegenzug einen grossen Teil der chinesischen Transporte übernehmen. Dazu stellen Chinas Banken den Reedern Kredite in Milliardenhöhe zur Verfügung.