Der wohl grösste Politskandal der jüngeren chinesischen Geschichte nähert sich seinem Ende: Die Kommunistische Partei schloss am Freitag den einstigen Spitzenfunktionär Bo Xilai aus.
Das frühere Politbüro-Mitglied muss sich nun unter anderem wegen Korruption und Amtsmissbrauchs vor Gericht verantworten. Der Skandal überschattet auch den nächsten Parteitag, der am 8. November beginnt, wie am Freitag ebenfalls mitgeteilt wurde.
Der Termin für den Parteitag galt schon als überfällig. Er wird mit Spannung erwartet, weil dort ein Nachfolger für Parteichef und Präsident Hu Jintao gewählt werden soll, der nach zehn Jahren im Amt zurücktritt. Sein Nachfolger soll Xi Jinping werden.
Bo galt bis zum Skandal, in dem seine Frau wegen Mordes an einem britischen Geschäftsmann inzwischen schon verurteilt wurde, als möglicher Kandidat für einen Spitzenposten in der neuen Führung, die auf dem Parteitag gewählt wird. Nun muss sich Bo stattdessen wegen illegaler Machenschaften vor Gericht verantworten.