Die chinesische Wirtschaft ist im zweiten Quartal stabil gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt habe um 7,0 Prozent zugelegt, teilte das Statistikamt am Mittwoch in Peking mit. Dies ist die gleiche Rate wie zu Jahresbeginn.
Von Reuters befragte Ökonomen hatten damit gerechnet, dass die weltweit zweitgrösste Volkswirtschaft hinter den USA von April bis Juni auf ein Plus von 6,9 Prozent kommt. Der Wert entspricht exakt dem Wachstumsziel, das Ministerpräsident Li Keqiang für dieses Jahr ausgegeben hatte.
Allerdings sind 7 Prozent für chinesische Massstäbe eine verhältnismässig geringe Marke. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Land mit 7,4 Prozent das schwächste Wachstum in 24 Jahren verzeichnet. Zuvor waren die Wachstumszahlen meist zweistellig ausgefallen.
Weitere Massnahmen erwartet
Beobachter gehen davon aus, dass die Regierung weitere Schritte ergreift, um die Konjunktur in China anzukurbeln. Zur jüngsten Abkühlung haben vor allem ein geringeres Wachstum beim Handel sowie die schwächere Binnennachfrage, der Deflationsdruck und abkühlende Immobilienmarkt beigetragen.
Zudem wurde die Zuversicht der Anleger zuletzt von einem massiven Einbruch an den Aktienmärkten erschüttert, der fast vier Billionen Dollar Marktwert vernichtete.
Zwischen Januar und Juni handelte die Volksrepublik mit dem Ausland Waren im Wert von 11,53 Billionen Yuan, umgerechnet 1,75 Billionen Franken. Das entspricht einem Minus von 6,9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2014. Die Exporte stiegen leicht um 0,9 Prozent, während die Importe um 15,5 Prozent absackten.
Ein Sprecher des Zolls nannte als Hauptgrund die geringe Nachfrage nach chinesischen Waren aus dem Ausland. Zudem seien die Rohstoffpreise weltweit gefallen, das habe den Wert der Importe verringert. Die chinesische Währung hat seit Januar gegenüber Dollar, Euro und Yen aufgewertet.