Chinas Wirtschaft ist im vierten Quartal etwas stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandprodukt legte nach offiziellen Zahlen vom Freitag im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent zu. Dazu beigetragen haben höhere Staatsausgaben und mehr Bankkredite.
Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs von 6,7 Prozent gerechnet. Für das Gesamtjahr 2016 erfüllte sich die Expertenprognose von ebenfalls 6,7 Prozent.
Die Regierung hatte beim Wachstum eine Spanne von 6,5 bis 7 Prozent als Ziel vorgegeben. Sie legt die Latte Insidern zufolge für 2017 mit einem gewünschten BIP-Anstieg von rund 6,5 Prozent niedriger.
Nach einem jahrzehntelangen Boom mit teils zweistelligen Wachstumsraten will die Führung in Peking das exportlastige Wirtschaftsmodell stärker auf die Binnenkonjunktur ausrichten und den privaten Konsum ankurbeln. Dafür nimmt sie weniger Wachstum in Kauf. Zugleich stemmt sie sich gegen eine Überhitzung des Immobilienmarktes.
Dank der höheren Staatsausgaben hat sich die Wirtschaft in den vergangenen Monaten stabilisiert. Allerdings schwächeln die privaten Investitionen weiter. So stiegen die Anlageinvestitionen im vergangenen Jahr nur noch um 8,1 Prozent und damit so langsam wie seit 1999 nicht mehr. Experten hatten mit 8,3 Prozent gerechnet.
Auch die Industrieproduktion lag zuletzt unter den Erwartungen: Sie stieg im Dezember im Vergleich zum Vorjahresmonat um sechs Prozent. Experten hatten mit 6,1 Prozent gerechnet.