Chinesisches Flugzeug in Luftraum über umstrittener Inselgruppe

Der Territorialstreit zwischen China und Japan über Inseln im Ostchinesischen Meer ist wieder aufgeflammt. Japan warf der Volksrepublik am Donnerstag vor, ein chinesisches Aufklärungsflugzeug habe den japanischen Luftraum über der Inselgruppe verletzt.

Chinesisches Flugzeug im japanischen Luftraum über der umstrittenen Inselgruppe (Bild: sda)

Der Territorialstreit zwischen China und Japan über Inseln im Ostchinesischen Meer ist wieder aufgeflammt. Japan warf der Volksrepublik am Donnerstag vor, ein chinesisches Aufklärungsflugzeug habe den japanischen Luftraum über der Inselgruppe verletzt.

Daraufhin entsandte Japan acht Kampfjets vom Typ F-15, wie das Verteidigungsministerium in Tokio mitteilte. Das chinesische Flugzeug verliess nach japanischen Angaben später wieder den Luftraum.

„Das ist die erste Verletzung unseres Luftraums durch eine chinesische Maschine, so weit wir zurückdenken können“, sagte ein Sprecher des japanischen Verteidigungsministeriums der Nachrichtenagentur AFP.

China verteidigte das Überfliegen. „Das Überfliegen der Diaoyu-Inseln mit einem chinesischen Aufklärungsflugzeug der Marine ist völlig normal“, erklärte ein Sprecher des Aussenministeriums in Peking.

Die Inseln seien „seit historischen Zeiten Chinas rechtmässiges Territorium“. Japan forderte er auf, seine „illegalen Aktivitäten in den Gewässern und im Luftraum der Diaoyu-Inseln einzustellen“.

Diplomatische Krise

Die Inseln, die in Japan Senkaku und in China Diaoyu genannt werden, stehen unter japanischer Verwaltung. Die Spannungen zwischen Japan und China wegen der unbewohnten Inselgruppe hatten sich in jüngster Zeit verschärft.

Anfang September hatte die japanische Regierung beschlossen, mehrere der Inseln aus japanischem Privatbesitz zu kaufen. Der Streit entwickelte sich zu einer diplomatischen Krise.

Der kleine Archipel befindet sich etwa 200 Kilometer vor der Küste Taiwans und rund 400 Kilometer von der japanischen Insel Okinawa entfernt. Er liegt strategisch günstig in fischreichen Gewässern, zudem werden in der Umgebung grössere Erdöl- und Erdgas-Vorkommen vermutet.

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