Knapp vier Wochen nach einem überraschenden Übernahmeangebot aus Brasilien hat der US-Bananengrosshändler Chiquita nun doch in Gespräche mit dem Orangensaftkonzern Cutrale und der Investmentgruppe Safra eingewilligt.
Chiquita habe beiden Unternehmen per Brief die Prüfung seiner Bilanzen angeboten, dann könnten Cutrale und Safra ihre «endgültige Offerte» abgeben, teilte das Unternehmen am Montag mit. Chiquita bereitet gerade die Fusion mit dem irischen Konkurrenten Fyffes vor. Die dazu am 17. September geplante Hauptversammlung verschob Chiquita nun um zwei Wochen auf den 3. Oktober.
Der brasilianische «Orangensaftkönig» José Luís Cutrale und die Gruppe Safra hatten im August überraschend für Chiquita geboten. Sie wollen 611 Mio. Dollar zahlen. Das wies Chiquita als unzureichend zurück – und lehnte zunächst auch Gespräche oder Verhandlungen ab.
Chiquita und Fyffes hatten ihre Fusion im März vereinbart. Das geplante Gemeinschaftsunternehmen soll seinen Sitz in Irland haben, so dass Chiquita kräftig Steuern sparen kann.
Chiquita und Fyffes gehören schon heute – mit Fresh Del Monte und Dole Food – zu den vier grössten Bananenhändlern der Welt. Durch die Fusion würde nicht nur ein neuer Bananen-Riese, sondern auch ein Schwergewicht im Bereich abgepackte Salate, Melonen und Ananas entstehen. So wäre ChiquitaFyffes der grösste Importeur von US-Melonen und der drittgrösste Ananashändler weltweit.