Chodorkowski erwägt Antrag auf politisches Asyl in Grossbritannien

Der Russe Michail Chodorkowski überlegt sich nach eigenen Angaben, als Reaktion auf einen russischen Haftbefehl gegen ihn in Grossbritannien Asyl zu beantragen. Der ehemalige Oligarch und Erzfeind Putins war im Oktober von der Schweiz nach London gezogen.

Chodorkowski bei einem Auftritt am Dienstag in Berlin: Der Widersacher von Russlands Präsident Putin prüft, ob er in Grossbritannien um politisches Asyl ersuchen soll. (Archivbild) (Bild: sda)

Der Russe Michail Chodorkowski überlegt sich nach eigenen Angaben, als Reaktion auf einen russischen Haftbefehl gegen ihn in Grossbritannien Asyl zu beantragen. Der ehemalige Oligarch und Erzfeind Putins war im Oktober von der Schweiz nach London gezogen.

Er erwäge, «im Vereinigten Königreich um Asyl zu ersuchen», sagte Chodorkowski am Mittwoch der britischen Rundfunkanstalt BBC. Er werde vom russischen Präsidenten Wladimir Putin «als Bedrohung wahrgenommen».

Dies gelte sowohl «wirtschaftlich wegen der möglichen Beschlagnahme russischen Eigentums im Ausland» als auch «politisch wegen der möglichen Unterstützung für demokratische Kandidaten» bei der Parlamentswahl im Jahr 2016.

Russland hatte am Mittwoch über den internationalen Haftbefehl gegen Chodorkowski informiert, der im Jahr 2013 zunächst begnadigt worden war. Die russische Justiz eröffnete aber vor kurzem ein weiteres Verfahren gegen ihn. Sie wirft ihm vor, im Jahr 1998 die Ermordung des Bürgermeisters der Stadt Neftejugansk, Wladimir Petuchow, in Auftrag gegeben zu haben.

Anfang Dezember rief Chodorkowski zu einer «Revolution» in Russland auf.

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