Die Haftstrafe des früheren russischen Öl-Magnaten Michail Chodorkowski ist laut Medienberichten um zwei Jahre verkürzt worden.
Der ehemals reichste Mann Russlands soll nach elfjähriger Haft im Oktober 2014 freikommen – zwei Jahre früher als per Urteil verfügt. Das meldete die Nachrichtenagentur Interfax. Auch die Strafe seines Geschäftspartners Platon Lebedew sei entsprechend verringert worden.
Ein kürzlich erlassenes neues Gesetz sieht geringere Strafen für Taten vor, für die Chodorkowski und Lebedew verurteilt wurden. Zudem ist eine rückwirkende deutliche Strafminderung möglich. Chodorkowski und Lebedew waren im Jahr 2003 festgenommen worden.
Menschenrechtler hatten das Verfahren gegen die zwei Männer als Schauprozess kritisiert. Beide werfen der Justiz vor, ihre Strafen wegen Diebstahls in Milliardenhöhe und Geldwäsche seien wegen ihres Konflikts mit Präsident Wladimir Putin besonders hoch ausgefallen.
Kritiker gehen davon aus, dass die russische Führung mit dem Verfahren ihren Einfluss auf das lukrative Öl-Geschäft ausdehnen wollte. Chodorkowski war als Chef des Energiekonzerns Yukos bis zu seiner Festnahme 2003 einer der mächtigsten Oligarchen Russlands.