Christo präsentiert riesiges „Luftpaket“ im Gasometer Oberhausen

Mit einem spektakulären Projekt will der Verpackungskünstler Christo Besuchern im Inneren des Oberhausener Gasometers ein «Bad aus Licht» ermöglichen. Es ist das erste Projekt, das Christo ohne seine 2009 gestorbene Frau Jeanne-Claude verwirklicht.

Jüngstes Werk des Verpackungskünstlers Christo: "Bad aus Licht" in Oberhausen (Bild: sda)

Mit einem spektakulären Projekt will der Verpackungskünstler Christo Besuchern im Inneren des Oberhausener Gasometers ein «Bad aus Licht» ermöglichen. Es ist das erste Projekt, das Christo ohne seine 2009 gestorbene Frau Jeanne-Claude verwirklicht.

Das mehr als 90 Meter hohe Projekt „Big Air Package“ soll von Samstag an bis zum 30. Dezember in dem Industriedenkmal zu sehen sein. Besuchern versprach der 77-Jährige bei der Vorstellung des Projekts am Freitag in Oberhausen (Bundesland Nordrhein-Westfalen) ein „Bad aus Licht“ im Inneren der Grossinstallation.

Es handle sich um die grösste bisher geschaffene Innenraumskulptur der Welt, hiess es. „Der innere Raum ist vermutlich der aussergewöhnlichste Aspekt von allen Air Package (Luftpaketen), die wir seit 1966 realisiert haben“, erklärte Christo.

Ihre erste aus Luft bestehende Skulptur hatten Christo und Jeanne-Claude im Jahr 1966 in Eindhoven geschaffen. Von innen wirke die Skulptur in Oberhausen die durch Luftdruck aufrechterhalten wird wie eine „riesige Kathedrale“, beschrieb der Künstler die Wirkung seines aus durchscheinendem Material geschaffenen Werks.

Zweites Projekt im Gasometer

Projektleiter Wolfgang Volz wies auf die ungeheure Leuchtkraft und die Schwingungen der Skulptur hin. „Das Ding atmet“, sagte er. Besucher können die unter einem konstanten Luftdruck stehende Skulptur nur durch eine Schleuse betreten.

Zwei Gebläse sorgen für einen konstanten Druck in der Hülle, in der sich maximal 250 Menschen aufhalten können. Mit der rund 1,4 Millionen Euro teuren Installation hat der Künstler erstmals einen Ort zweimal für die Realisierung eines Projekts ausgewählt.

1999 hatte Christo im Gasometer unter dem Titel „The Wall“ bereits ein Kunstobjekt aus 13’000 Ölfässern errichtet. In Deutschland hatte der Verpackungskünstler in der Vergangenheit vor allem mit seiner Reichstagsverhüllung 1995 in Berlin für Aufsehen gesorgt.

In der Schweiz hatten Christo und Jeanne-Claude 1968 die Kunsthalle Bern verpackt. 1998 verhüllten sie zudem Bäume vor dem Beyeler-Museum in Riehen BS.

Nächster Artikel