Christoph Blocher fehlt bei Parlaments-Abstimmungen am häufigsten

Politik macht er gerne – aber offenbar nicht von seinem Nationalratssitz aus: Christoph Blocher glänzt laut einer Studie als Meist-Abwesender bei den Abstimmungen im Nationalratssaal.

Reden ja, abstimmen nein: Nationalrat Christoph Blocher während einer Session. (Bild: sda)

Politik macht er gerne – aber offenbar nicht von seinem Nationalratssitz aus: Christoph Blocher glänzt laut einer Studie als Meist-Abwesender bei den Abstimmungen im Nationalratssaal.

Eine neue Auswertung stärkt den Ruf von Christoph Blocher als häufigstem Abwesenden bei den Abstimmungen im Nationalrat. Der Zürcher SVP-Nationalrat verpasste demnach im vergangenen Jahr 364 von 1042 Abstimmungen – das ist mehr als ein Drittel.

Schon vor seiner Zeit als Bundesrat war Blocher in ähnlichen Rankings jeweils in den vordersten Rängen zu finden. Die jüngste Auswertung der Parlamentsabstimmungen im Jahr 2013 hat die Internetplattform politnetz.ch im Auftrag der Zeitung «Schweiz am Sonntag» durchgeführt.

Auf Blocher folgen im Abwesenheitsranking die Nationalräte Oskar Freysinger (SVP/VS) und Lorenzo Quadri (Lega/TI). Beide arbeiten nebst ihrem Nationalratsmandat in einer Regierung. Freysinger ist Walliser Staatsrat, Quadri gehört der Stadtexekutive Luganos an.

Musterschülerin ist nach der Auswertung die Basler SP-Nationalrätin Silvia Schenker, die in ihrem Zeugnis keine einzige unentschuldigte Abwesenheit ausweist.

Anwesenheitsquote von über 90 Prozent

Der Grossteil der Ratsmitglieder leistet sich indes nur relativ wenige Abwesenheiten. Mehr als drei Viertel der 200 Nationalrätinnen und Nationalräte fehlten bei weniger als zehn Prozent der Abstimmungen. Für die Sessionen im Jahr 2013 errechnete politnetz.ch eine Anwesenheitsquote von etwas über 90 Prozent.

Parlamentarier kritisieren die Abwesenheitsliste immer wieder. Sie verweisen darauf, dass bereits in den Kommissionen, deren Beratungen geheim sind, wichtige Vorarbeit geleistet wird. Nicht berücksichtigt wird bei den Auswertungen auch die Wichtigkeit der einzelnen Abstimmungen.

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