Christoph Blocher will als SVP-Vizepräsident zurücktreten, und zwar wie Parteipräsident Toni Brunner im kommenden Frühjahr. Das sagte Parteipräsident Toni Brunner zu einer Meldung der Zeitung «SonntagsBlick».
Zusammen mit dem früheren Bundesrat und Nationalrat Blocher habe auch der frühere Zürcher Nationalrat Walter Frey seinen Willen geäussert, aus dem Vizepräsidium zurückzutreten, sagte Brunner am Sonntag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
«Ganz gegessen ist die Angelegenheit für mich aber nicht», sagte der abtretende Parteipräsident. Er hoffe nämlich, die beiden Parteidoyens noch umstimmen zu können. «Im Sinn der Kontinuität muss man sich bemühen, sie der Partei zu erhalten.» Ihr strategisches Vermögen und ihre langjährige Erfahrung seien unersetzlich.
Blocher und Frey von ihren Absichten abzubringen, werde Überzeugungsarbeit brauchen, sagte Brunner. Doch: «Die Hoffnung stirbt zuletzt.» Zurücktreten wollen Blocher und Frey wie Brunner zum Ende der ordentlichen Amtsdauer im April.
«Eine Institution»
Zur Frage, wie Blocher in der SVP künftig Einfluss nehmen werde, sagte Brunner: «Er ist thematisch prägend und eine Institution, wo immer er auftaucht.» Keine andere Persönlichkeit habe die Schweizer Politik so stark geprägt wie Christoph Blocher. «Er hat Einfluss und Macht, ob nun ausserhalb oder innerhalb einer Parteistruktur.»
Sein Kernthema, die Unabhängigkeit der Schweiz gegenüber der EU, wird Blocher weiterhin bearbeiten. Der 75-jährige Blocher wird das Präsidium des überparteilichen Komitees «Nein zum schleichenden EU-Beitritt» behalten, wie Brunner sagte. Das Komitee engagiert sich gegen ein institutionelles Rahmenabkommen mit der EU.
Die Delegiertenversammlung wird am 23. April neben dem Parteipräsidium auch das Vizepräsidium, die Parteileitung, den leitenden Ausschuss und den Zentralvorstand neu bestellen. Als neuen Parteipräsidenten schlägt die Parteileitung der SVP den Delegierten den Berner Nationalrat Albert Rösti vor.