Sparmassnahmen in Europa und gute Geschäfte der US-Tochter Chrysler haben dem angeschlagenen Autobauer Fiat im zweiten Quartal überraschend viel Gewinn beschert. Das operative Konzernergebnis lag mit 1,03 Mrd. Euro knapp 9 Prozent besser als vor einem Jahr
Damit wurden die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Fast 90 Prozent davon steuerte allerdings Chrysler bei, wie Fiat am Dienstag mitteilte. Unter dem Strich blieben dem Konzern 435 Mio. Euro Gewinn und damit gut 80 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ohne die US-Tochter hätte Fiat aber 247 Mio. Euro Verlust eingefahren.
Fiats Konzern-Absatz in der EU war nach Zahlen des Branchenverbands ACEA seit Januar um 10 Prozent geschrumpft. Gleichzeitig gab der Markt um 6,6 Prozent nach. So verloren die Italiener Marktanteile und mussten auch Umsatzeinbussen hinnehmen.
Doch kräftige Zuwächse der Marken Dodge und Ram in den USA sowie eine stärkere Nachfrage nach dem Luxus-Sportwagen Maserati glichen die Rückgänge mehr als aus. Konzernweit konnte Fiat dadurch seine Auslieferungen um 5 Prozent steigern und legte auch beim Umsatz um knapp 4 Prozent auf 22,3 Mrd. Euro zu.
Festhalten am Ausblick
An seinem Ausblick hielt Fiat-Chef Sergio Marchionne fest, obwohl Chrysler seine Gewinnziele fürs Gesamtjahr senken musste. Er rechnet weiterhin mit 88 bis 92 Mrd. Euro Umsatz und einem operativen Gewinn zwischen 4 und 4,5 Mrd. Euro.
Damit muss der Konzern im zweiten Halbjahr aber vor allem beim Gewinn noch kräftig zulegen – nach sechs Monaten steht Fiat erst bei 1,65 Mrd. Euro. Der Umsatz rangiert nach sechs Monaten bei 42,1 Mrd. Euro.