Auf der Suche nach dem Leck im Zusammenhang mit den jüngsten Wikileaks-Enthüllungen konzentrieren sich die Ermittlungen einem Bericht zufolge auf ehemalige Vertragspartner des US-Geheimdienstes CIA. Das berichtete die US-Zeitung «Wall Street Journal» am Sonntag.
Demnach interessierten sich die Ermittler zunächst für ein kleines Software-Unternehmen, das offenbar über die notwendigen Sicherheitsgenehmigungen verfügte und mit der CIA an Hacker-Projekten arbeitete. Unter Berufung auf anonyme Quellen berichtete die Zeitung, dass einige der Mitarbeiter «unzufrieden» gewesen seien, vor allem nachdem sie ihren Auftrag für die CIA verloren hätten. Als Vergeltung hätten sie möglicherweise die Daten durchsickern lassen.
Die am Dienstag veröffentlichten Dokumente stammen nach Angaben von Wikileaks aus dem CIA-Zentrum für Cyberaufklärung in Langley bei Washington. Die 8761 Dokumente zeigen demnach, wie die Software der Regierungshacker unter anderem in iPhones von Apple, Android-Geräte von Google und sogar Samsung-Fernseher eindringt und die Geräte zum Abhören nutzt. Ein Ermittlungsverfahren soll klären, wie die Daten durchsickern konnten und wer sie an Wikileaks weiterleitete.
Ein Leck im Umkreis eines Subunternehmers wäre keine grosse Überraschung. Auch der IT-Spezialist Edward Snowden, der 2013 die massiven Spähprogramme des US-Geheimdienstes NSA enthüllte, hatte nicht direkt für die NSA gearbeitet.
Hingegen arbeitete Chelsea Manning, die beim Militäreinsatz im Irak insgesamt rund 700’000 vertrauliche Armeedokumente sowie Depeschen der US-Diplomatie von Militärrechnern heruntergeladen und Wikileaks zugespielt hatte, direkt für die US-Armee.