Wo einst ein Kernkraftwerk geplant war, soll nun das grösste Solarkraftwerk der Schweiz entstehen: Die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) wollen in Inwil LU eine neue Photovoltaik-Freiflächenanlage bauen. Ab 2014 soll diese jährlich 10 Mio. Kilowattstunden Strom erzeugen.
Als „Ironie des Schicksals“ bezeichnete Felix Graf, Leiter des Geschäftsbereichs Energie der CKW, in der Medienmitteilung vom Donnerstag die Tatsache, dass die Axpo-Tochter in Inwil eine neue Solaranlage plant. Denn: Eigentlich hatten die CKW in den siebziger Jahren das Land gekauft, um dort ein Atomkraftwerk zu bauen.
Diese Pläne zerschlugen sich aber. Ebenfalls jene eines Freizeitparks, der scheiterte, weil angeblich die wirtschaftlichen Nutzen die ökologischen Nachteile nicht aufwiegen konnten, wie die Luzerner Regierung im Jahr 2000 ihren abschlägigen Entscheid begründete.
Der geplante Ausstieg aus der Kernkraft und die Energiewende wirkte sich auch auf die Strategie der CKW aus. Die Erwartungen an die Photovoltaik seien hoch, verlangt würden innovative Projekte, heisst es in der Mitteilung. Deshalb wollen die CKW nun 25 Mio. Franken in ein neues Solarkraftwerk in Inwil investieren.
20 Fussballfelder gross
Entstehen soll eine rund 20 Fussballfelder grosse Freiflächenanlage im Gebiet Schweissmatt. Laut einer CKW-Sprecherin gehört das gesamte Land bereits dem Energiekonzern. Ein Grossteil der Fläche bleibt für extensive Landwirtschaft erhalten. Tiere könnten weiterhin weiden, sagte sie. Wie viele neue Arbeitsplätze entstehen sollen, wisse man noch nicht.
Die Photovoltaik-Anlage soll pro Jahr 10 Mio. Kilowattstunden Solarstrom erzeugen. Dies entspricht einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 2200 Haushalten. Laut CKW ist dies das bisher grösste Sonnenkraftwerk der Schweiz. In der Nähe von Quinten SG am Walensee planen die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich ein Kraftwerk mit einer Leistung von 9 Megawatt.
Die CKW rechnen damit, dass die Anlage bei einem optimalen Planungs- und Genehmigungsverlauf 2014 ans Netz geht. Sie stellten das Projekt kürzlich der Gemeinde und den zuständigen kantonalen Departementen vor. Nun wollen sie auch interessierte Umweltverbände einladen, die Umsetzung aktiv mitzugestalten.