Der Spezialchemiekonzern Clariant konnte im vergangenen Halbjahr leicht wachsen und den Gewinn deutlich steigern. Die Zukunft sieht der Konzern bei Innovationen – etwa für die Nachhaltigkeit oder auch für das Schönheitsbedürfnis der Menschen, weniger schnell zu altern.
Der Geschäftsbereich Care Chemicals, der beispielsweise Substanzen für die Kosmetikindustrie entwickelt, lässt jedenfalls auf gute Zeiten hoffen: Alleine im zweiten Quartal stiegen die Umsätze in Lokalwährungen um 8 Prozent, im Halbjahr um 10 Prozent.
811 Mio. Franken hat Care Chemicals in den vergangenen sechs Monaten zum Halbjahresumsatz von 3,07 Mrd. Fr. (+1 Prozent respektive 2 Prozent in Lokalwährungen) beigetragen. Nur die Division Plastics & Coatings (Plastik und Beschichtungen) steuerte mit 1,3 Mrd. Fr. einen grösseren Anteil bei, hat sich aber rückläufig entwickelt (-2 Prozent in Franken und Lokalwährungen).
Für beide Geschäftsbereiche sind die Innovationen zentral. «Früher haben wir geschaut, welche Chemie wir produzieren darum anbieten können. Heute arbeiten wir mit einer Markt- und Kundensicht und fragen uns, was nachgefragt werden könnte», erläutert Konzernchef Hariolf Kottmann am Dienstag gegenüber der sda.
Neuausrichtung vor zwei Jahren
Kosmetikproduzenten wie beispielsweise L’Oréal oder auch Konsumgüterkonzerne wie Unilever seien beispielsweise interessiert an Antiaging-Produkten, also Pflegemittel, die das Altern verzögern. Clariant als Zulieferer spürt dabei den Anspruch der Endkonsumenten.
«Die Wirkung einer Pflegecreme beispielsweise will der Konsument heute spüren können. Früher reichte es, wenn die Wirkung erklärt wurde», so Kottmann. Auch Biologische Rohstoffe und Nachhaltigkeit werden zunehmend wichtiger.
Bei Clariant hat die Zukunft bereits vor zwei Jahren begonnen. Der Konzern hat sich entschieden, sich neu auszurichten. Drei Geschäftssparten (Textilchemikalien, Papierspezialitäten und Emulsionen) wurden verkauft, für zwei wird noch immer eine Lösung gesucht. Clariant bündelt seine Angebote nun in vier Geschäftsbereiche.