Der FC Sion verpflichtet einen früheren Weltmeister als neuen Trainer. Der Italiener Claudio Gentile wird Nachfolger von Raimondo Ponte. Der 60-Jährige unterschreibt einen Zweijahresvertrag.
Obwohl Ponte in der Rückrunde beim FC Sion gute Arbeit geleistet hatte, wurde sein Vertrag nicht verlängert. Dafür kann Präsident Christian Constantin mit einem grossen Namen aufwarten. Claudio Gentiles Leistungsausweis als Spieler war beeindruckend. Der in Libyen geborene ehemalige Verteidiger bestritt über 500 Serie-A-Spiele, die meisten mit Juventus Turin. Mit den Turinern gewann er zweimal einen Europacup, sechs Meisterschaften sowie zwei Cups. 1982 hatte der 71-fache Internationale grossen Anteil am Weltmeister-Titel der «Squadra Azzurra».
Weniger imposant ist seine bisherige Trainerkarriere. Von 2000 bis 2006 betreute er die italienische U21-Nationalmannschaft; 2004 führte er diese zum EM-Titel und zu Bronze an den Olympischen Spielen in Athen. Seit seiner Absetzung, die für böses Blut gesorgt hatte, war er als Coach nicht mehr aktiv. Gentile begründete die lange Pause in einem Interview mit der «Gazzetta dello Sport» im letzten Herbst mit einem laufenden Gerichtsverfahren; er befände sich weiterhin im Rechtsstreit mit dem italienischen Verband.
«Gentile hat jene Spieler ausgebildet, die 2006 mit Italien Weltmeister wurden», erklärte Constantin seine Wahl. «Er besitzt Erfahrung, Strenge und taktischen Sinn. Er soll die Mannschaft, eine der jüngsten in der Super League, weiterbringen.»