Dario Cologna kann heute einmal mehr Schweizer Sportgeschichte schreiben. Mit einem Sieg im Klassiker über 50 km würde der Bündner zum erfolgreichsten Schweizer Wintersportler aufsteigen.
Drei olympische Goldmedaille hat Cologna bereits in seinem Besitz – eine weniger als Simon Ammann, der seit vier Jahren erfolgreichste Schweizer Winter-Olympionike aller Zeiten. Derweil der Toggenburger Skispringer das olympische Parkett in Russland bereits bitter enttäuscht und niedergeschlagen verlassen hat, will der Bündner Langlauf-Star heute das letzte Kapitel seines Olympia-Märchens schreiben.
Mit drei Olympiasiegen, einem Weltmeistertitel sowie je drei Triumphen im Gesamtweltcup und an der Tour de Ski ist Colognas eindrückliches Palmarès was Titel anbelangt längst komplett. Was ihm noch fehlt, ist ein Sieg in einem internationalen Rennen über 50 km. Vor Jahresfrist an den Weltmeisterschaften gewann Cologna in der Königsdisziplin Silber. Die Chancen stehen gut, dass der beste Langläufer der Gegenwart dieses Ergebnis heute im Massenstartrennen in der Skating-Technik toppen kann. Gelingt dies dem Münstertaler tatsächlich, würde er nicht nur bezüglich Anzahl Goldmedaillen mit Simon Ammann gleichziehen. Er wäre gleichzeitig auch der erste Schweizer, der an denselben Spielen drei Olympiasiege in Einzel-Wettkämpfen errungen hat.
Zum engsten Kreis der Medaillenanwärter zählt neben Cologna der Schwede Johan Olsson sowie der Lokalmatador Alexander Legkow. Insbesondere Legkow hat zuletzt im Staffelrennen ein Signal der Stärke ausgesendet. Sofern die Norweger ihre Wachsprobleme überwunden haben, gilt es auch den Weltcup-Leader Martin Johnsrud Sundby und Chris Jespersen zu beachten. Petter Northug läuft derweil Gefahr, die Heimreise nach einem internationalen Grossanlass erstmals überhaupt ohne Medaille antreten zu müssen.
Ausser von Cologna werden die Schweizer Farben im abschliessenden «Fünfziger» von Remo Fischer, Toni Livers und Curdin Perl vertreten. Letzterer freut sich nach diversen Rückschlägen über eine klar ansteigende Form und überzeugte am vergangenen Sonntag als Startläufer in der Staffel. Livers brillierte in jenem Rennen gar mit der zweitbesten Abschnittszeit.