Commerzbank will bis zu 6000 Stellen abbauen

Die teilverstaatlichte deutsche Commerzbank will in den kommenden Jahren bis zu 6000 weitere Stellen streichen. „Die genaue Höhe des Abbaus wird in den Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien vereinbart“, teilte die Bank am Donnerstag in Frankfurt mit.

Die Commerzbank spart weiter und baut Stellen ab (Bild: sda)

Die teilverstaatlichte deutsche Commerzbank will in den kommenden Jahren bis zu 6000 weitere Stellen streichen. „Die genaue Höhe des Abbaus wird in den Verhandlungen mit den Arbeitnehmergremien vereinbart“, teilte die Bank am Donnerstag in Frankfurt mit.

Nach einem internen Dokument des Instituts, das der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX und der Deutschen Presse-Agentur (dpa) vorliegt, hat sich der Betriebsrat bereits am Mittwoch getroffen.

Zudem geht aus den Unterlagen hervor, dass sich der Stellenabbau auf alle Bereiche der Bank weltweit – ausser den beiden Töchtern Bre Bank in Polen und der Onlinebank Comdirect – bezieht. Zuletzt beschäftigte der Konzern rund 56’000 Mitarbeiter.

Die neuen Kürzungen knüpfen an das derzeit noch laufende Sparprogramm an. Im Zuge der Dresdner-Bank-Übernahme wurde der Abbau von 9000 Arbeitsplätzen angekündigt. Hier ist die Bank fast am Ziel. Doch angesichts des weiter harten Wettbewerbs und der neuen strengeren Vorgaben für Banken reicht das nicht.

Auch Auslagerungen im Auge

„Wenn wir unsere Ertrags- und Wachstumsziele unter anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen erreichen wollen, sind Anpassungen in der Personalstruktur notwendig“, wird Personalchef Ulrich Sieber in dem Dokument zitiert: „Dabei bauen wir nicht nur ab. Wir werden gezielt investieren und in einigen Bereichen der Bank auch zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.“

Neben der Streichung von bis zu 11 Prozent der Stellen prüft das Institut die Verlagerung von Leistungen, die an anderen Standorten billiger erledigt werden können. Über einen weiteren Stellenabbau bei der Commerzbank wird seit Monaten spekuliert, nachdem Unternehmenschef Martin Blessing im Sommer einen weiteren Konzernumbau angekündigt hatte.

Staat hält rund 25 Prozent

Die Commerzbank hatte sich 2008 mit der Übernahme des Konkurrenten Dresdner Bank kurz vor dem Ausbruch der Finanzkrise verschätzt und brauchte deswegen Geld von der Regierung. Der deutsche Staat hält seitdem etwas mehr als ein Viertel der Commerzbank-Anteile.

Blessing sucht nach Wegen, um die Bank dauerhaft profitabel zu machen. Er hat die Bank bereits deutlich verkleinert, Sparten und Risiken abgestossen, stösst aber auf immer neue Probleme. Zuletzt schwächelte vor allem das Geschäft mit Privatkunden. Hier verdiente die Bank vor allem im Filialgeschäft kaum Geld.

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