Comparis rechnet für 2014 mit deutlichem Prämienanstieg

Der Internetvergleichsdienst comparis.ch rechnet für nächstes Jahr mit einem Prämienanstieg von weniger als 3 Prozent. Er stützt diese Prognose auf eine Umfrage bei den grössten Krankenkassen der Schweiz. Deutlicher könnte der Anstieg 2014 ausfallen.

Medikamente und Pflegeartikel in der Intensivstation eines Spitals (Symbolbild) (Bild: sda)

Der Internetvergleichsdienst comparis.ch rechnet für nächstes Jahr mit einem Prämienanstieg von weniger als 3 Prozent. Er stützt diese Prognose auf eine Umfrage bei den grössten Krankenkassen der Schweiz. Deutlicher könnte der Anstieg 2014 ausfallen.

Je nach Region und Krankenkasse dürften die Unterschiede für 2013 aber beträchtlich sein, schreibt comparis.ch in einer Mitteilung vom Dienstag. Die Prämienerhöhung könne für einzelne Versicherte auch deutlich höher als 3 Prozent ausfallen. Ein Vergleich lohne sich daher.

Gemäss dem Internetvergleichsdienst sind die Voraussagen ohnehin mit grossen Unsicherheiten behaftet. Eine genaue Berechnung der Prämienerhöhung sei erst möglich, wenn die Prämien der Krankenkassen für das kommende Jahr vorlägen.

Viele Unklarheiten

Wegen des relativ geringen Kostenwachstums im Gesundheitswesen geht comparis.ch aber von einem moderaten Prämienanstieg aus. Auch hier gibt es noch Unklarheiten, weil die Spitäler wegen des Systemwechsels zur neuen Spitalfinanzierung mit den Abrechnungen im Verzug sind und viele Tarife erst provisorisch gelten. Zudem könnten die Krankenkassen in diesem Jahr ihre knappen Reserven aufstocken, schreibt comparis.ch.

Je nach Verhalten der Krankenkassen und Ausgang der Tarifverhandlungen könnte 2014 ein eigentlicher Prämienschock folgen. Eher langfristige Auswirkungen haben dürften der politische Streit um die Medikamentenpreise und die Aufhebung des Zulassungsstopps für Ärzte. Gemäss dem Internetvergleichsdienst verursachen mehr Ärzte in der Regel nämlich auch höhere Kosten.

Dieses Jahr sind die Krankenkassenprämien im Durchschnitt um moderate 2,2 Prozent gestiegen – allerdings ebenfalls mit grossen regionalen Unterschieden. Die Gesundheitskosten wuchsen weniger rasch als in anderen Jahren. Grund dafür waren nicht zuletzt die gesenkten Labortarife und tiefere Medikamentenpreise.

Pharma als Kostentreiber

Die Medikamentenpreise identifiziert das Gesundheitsobservatorium (Obsan) als einen der grossen Kostentreiber im Gesundheitswesen. Zwischen 1998 und 2010 hatten die Kosten in der obligatorischen Krankenpflegeversicherung teuerungsbereinigt um fast ein Drittel auf 22 Milliarden Franken zugenommen, wie das Bundesamt für Statistik am Dienstag mitteilte.

Am stärksten waren dabei die Kosten für Medikamente und Material angestiegen, nämlich um 4,9 Prozent pro Jahr. Markant war auch das Kostenwachstum bei den ambulanten Behandlungen, während die Ausgaben für stationäre Behandlungen weniger stark angestiegen sind.

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