In Deutschland ist sie eine der bekanntesten Malerinnen, nun ist das Werk von Cornelia Schleime erstmals in grösserem Umfang in der Schweiz zu sehen. Die Ausstellung im Museum Franz Gertsch in Burgdorf wird am kommenden Samstag eröffnet und dauert bis Anfang September.
Es sind fast ausschliesslich Frauen, die Schleime malt, zeichnet und aquarelliert. Die Figuren leben von einem beinahe mythischen Ineinanderwirken von Mensch-, Tier- und Vogelwesen: Geweihe werden zu Antennen, Haarzöpfe zu Tentakeln.
Den Betrachtern treten Schleimes Figuren mit einem ausgesprochen intensivem Blick entgegen. Die Ausstellung trägt denn auch den Titel „Die Farbe, der Körper, das Antliz, die Augen“. Zu sehen sind Werke der Künstlerin aus den letzten achtzehn Jahren.
Die zum Teil grossformatigen Bilder übten eine Faszination aus, der man sich kaum entziehen könne, schreibt das Museum Franz Gertsch in einer Mitteilung vom Donnerstag.
Schleime wurde 1953 im damaligen Ostberlin geboren. Unter dramatischen Umständen übersiedelte die Malerin, Performerin, Filmemacherin und Autorin 1984 nach Westberlin. Im Zusammenhang mit der Ausreise aus der DDR verschwand fast ihr ganzes Frühwerk.
Die Konfrontation mit dem westdeutschen Kunstschaffen und der Situation nach der Wende prägten das Schaffen der Künstlerin. Auch ihre katholische Erziehung in der atheistischen DDR spielt für ihr Werk eine entscheidende Rolle. Ihre sensiblen Gemälde und Zeichnungen weisen teils autobiografische Züge auf.
Schleime wurde bereits mehrfach mit bedeutenden Preisen und Auszeichnungen geehrt.