In Nordkorea hat trotz internationaler Proteste am Donnerstag der Countdown für den umstrittenen Raketenstart begonnen. Bis am Montag soll der Flugkörper starten. Die Nachbarländer sind in erhöhter Alarmbereitschaft.
Aus Regierungskreisen in Südkorea und Japan hiess es, es gebe zunächst keine Anzeichen für den Start. Beide Länder hatten erklärt, bereit zu sein, sollte die Rakete oder Teile davon auf ihr Gebiet abzustürzen drohen. Sie verdächtigen Nordkorea, mit dem Start eine militärische Langstreckenrakete testen zu wollen.
Start bis am Montag
Nordkorea könne die Rakete jederzeit aufsteigen lassen, zitierte die nationale südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap einen Regierungsbeamten in Seoul. Ein wichtiger Faktor für den Zeitpunkt des Startes seien die Wetterbedingungen im Nordwesten des Landes, wo sich die Abschussrampe befinde.
Die japanischen Behörden riefen die Bewohner der Insel Ishigaki auf, in den Minuten nach dem Start ihre Häuser nicht zu verlassen und sich möglicherweise herunterfallendem Schrott nicht zu nähern. Für den Fall, dass die Rakete in Richtung japanisches Staatsgebiet abstürzt, hat Japan sein Raketenabwehrsystem in Stellung gebracht.
Nordkorea hatte angekündigt, zwischen Donnerstag und Montag den Satelliten Kwangmyongsong-3 („Heller Stern“) zur Wetterbeobachtung ins All schiessen zu wollen. Der Start soll zwischen 7 und 12 Uhr Ortszeit (0 bis 5 Uhr Schweizer Zeit, MESZ) erfolgen.
Trotz eindringlicher Warnungen der USA und anderer Länder hatte Nordkorea erklärt, an seinem Vorhaben festzuhalten. Der Start soll als Teil der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des als Staatsgründer verehrten Kim Il Sung am 15. April erfolgen.
Die USA, Südkorea und Japan werfen Nordkorea vor, Resolutionen des Weltsicherheitsrats zu missachten. Darin wird Nordkorea aufgerufen, jegliche Raketenstarts „unter Verwendung ballistischer Raketentechnologie“ zu unterlassen.