Die Credit Suisse bittet Grosskunden zur Kasse. Wenn Konzerne oder Pensionskassen bei ihr viel Geld anlegen, müssen sie bald dafür zahlen. Die Grossbank reicht damit die Negativzinsen weiter.
Die Credit Suisse verweist darauf, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Dezember einen negativen Leitzins angekündigt hat, der nun per 22. Januar auf -0,75 Prozent erhöht wird.
«Aufgrund der derzeitigen Entwicklungen wird bei institutionellen Kunden und grossen Firmenkunden eine Guthabenkommission eingeführt», sagte CS-Sprecherin Daniela Häsler auf Anfrage. Sie bestätigte damit einen Bericht der «SonntagsZeitung».
Für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) gelte die Regelung nicht. Auch plane die CS keine Einführung von Negativzinsen respektive Guthabenkommissionen auf Sparguthaben von Individualkunden. Hingegen kämen bei Guthaben von Finanzinstituten bereits seit längerem entsprechende Massnahmen zur Anwendung, sagte Häsler.
Zum Zeitpunkt der Einführung und der Höhe der Kommission für Grossfirmen und institutionelle Kunden äussert sich die CS nicht. Die Kunden würden individuell informiert.
Bislang gehen Branchenexperten nicht davon aus, dass Banken die Negativzinsen auch an Kleinsparer weiter reichen. Allerdings zehren Kontogebühren und -spesen bereits erhebliche Anteile der tief gesunkenen Zinserträge auf.