Der König Madrids war auch vom FCB nicht aufzuhalten: Cristiano Ronaldo sorgte mit seinem 71. CL-Tor für die erste Europacup-Heimniederlage des Schweizer Meisters seit dem Jahreswechsel.
Ronaldos Anteil an den bereits monatelangen Madrider Festspielen ist imposant. An der fabelhaften Klubrekord-Serie von 15 Siegen ist er hauptbeteiligt – nur in zwei Partien traf er nicht. In der Liga entrückte das Offensiv-Phänomen mit 20 Treffern in elf Spielen allen – selbst Lionel Messi, der andere Gigant der Primera Divison kann mit der sagenhaften Performance des CL-Siegers nicht mehr mithalten.
Auf gegen 80 Millionen Dollar schätzt das US-Wirschaftsmagazin «Forbes» das Jahresgehalt des Dauertorschützen. Bis 2018 soll er im Unterhaltungsprogramm der Madrilenen die Hauptrolle spielen und Reals Gegenentwurf zum Barça-Protagonisten Messi sein. Im St.-Jakob-Park genügte ihm eine Szene zu einer nächsten magischen Marke: Mit dem 71. Tor in der europäischen Elite-Liga ist er nun auch in dieser Kategorie auf Augenhöhe mit der königlichen Klublegende Raul.
Um CR7 dreht sich immer alles – vor, während und nach einer Partie. Seine Popularität ist ortsunabhängig. In Basel belagerten Hunderte Anhänger das Hotel des Superstars. Während des Einlaufens mussten die Sicherheitskräfte die global teuerste Nummer 7 vor der unliebsamen Konfrontation mit zwei ungezogene Fan-Stalkern im Teenager-Alter schützen.
Auf dem Rasen musste er ohne Personenschutz auskommen, bedrängt wurde der der zweifache Weltfussballer des Jahres gleichwohl. Gleich mehrere Bebbi versuchten, den Wirkungskreis der portugiesischen Ikone einzuschränken – Schär in einem Fall mit einer höchst rustikalen Methode. Und als er einmal den Ball nach dem Unterbruch ins FCB-Tor chippte, reagierte die verärgerte Kurve der Gastgeber mit schrillen Pfiffen.
Weder der temporäre Liebesentzug der Basler Anhänger noch Dauerbeschattung von Rot-Blau löste beim Portugiesen auch nur die geringste Regung aus. Ohne mit der Wimper zu zucken, schob «CR7» den Ball nach einem wunderbaren Dribbling seines französischen Partners Benzema ins leere Tor. Es war deshalb wie fast immer. Auch im spanischen Starensemble ist am Ende auf allen Ebenen meist der Gleiche für die Differenz verantwortlich: Cristiano Ronaldo.