Der Verwaltungsratspräsident der Grossbank Credit Suisse hat den Auftritt von vier CS-Managern vor einem US-Senatsausschuss verteidigt. «Unser Management hat das ausgezeichnet gemacht», kommentierte Urs Rohner die Anhörung vom vergangenen Mittwoch.
Der Credit Suisse-Präsident beteuerte in der Sendung «Samstagsrundschau» von Schweizer Radio SRF nochmals, er und das Management hätten nichts davon gewusst, dass einige CS-Mitarbeiter Kunden in den USA geholfen hatten, Geld am US-Fiskus vorbeizuschleusen.
Es habe zur fraglichen Zeit keinerlei Hinweise für dieses Fehlverhalten gegeben. Sonst wäre das Management eingeschritten. Auch er in seiner damaligen Funktion als Chefjurist habe nichts davon gewusst.
Auf die Frage, ob die betroffenen, ehemaligen CS-Banker das geltende US-Recht aufgrund «falscher monetärer Anreize» gebrochen hätten, wollte Rohner nicht direkt antworten. Er nehme es eher nicht an – die Frage werde jedoch im Rahmen des laufenden Strafverfahrens in den USA geprüft.
Der CS-Präsident betonte auch, dass es sich bei den Rechtsbrechern um eine «sehr kleine Anzahl Leute» handelte. 99,99 Prozent aller CS-Mitarbeitenden hielten sich an die Regeln.
Es könne nicht sein, dass die Credit Suisse als Geschäftsmodell habe, dass man wissentlich nicht versteuerte Gelder annehme, hielt der Verwaltungsratspräsident fest. Ein solches Modell wäre moralisch inakzeptabel. «Wir halten uns an geltendes Gesetz», so Rohner. Das sei die einzig gangbare Weg für ein nachhaltiges Geschäft.
Rohner ist seit 2011 Präsident des CS-Verwaltungsrats, dem er seit 2009 angehört. Zuvor amtete er als Chefjurist der Grossbank.