Das Wachstum der Schweizer Wirtschaft stützt sich breiter ab. Für die meisten wichtigen Industriebranchen gilt nach Einschätzung der Credit Suisse-Ökonomen: 2014 geht es aufwärts.
Die Beschleunigung des Wachstums der Ausrüstungsinvestitionen und der Exporte komme besonders den auslandorientierten Industriebranchen zugute, schreiben die CS-Ökonomen in ihrem Branchenmonitor zum vierten Quartal 2013, der am Dienstag veröffentlicht wurde.
Insgesamt zeigt bei keiner einzigen der 18 untersuchten Branchen mehr der Pfeil für die Umsatzentwicklung im Jahre 2014 abwärts. Im letzten Jahr hatte noch ein Drittel aller Branchen negative Aussichten. Mittlerweile zeigt der Trend bei 11 Branchen nach oben. Das sind fast doppelt so viele wie im Vorjahr.
So habe sich im Maschinenbau nach langer Talfahrt das Wachstum der Exporte sich im zweiten Halbjahr 2013 beschleunigt. 2014 dürften auch die Umsätze in die Wachstumszone zurückkehren, schreibt die CS. Die Maschinenbauer würden vor allem von der leichten Konjunkturerholung in den Hauptexportmärkten Europa und USA profitieren.
Die Pharmaindustrie werde ebenfalls eine wichtige Stütze der Exporte bleiben. Sie sei auf Wachstumskurs, kam aber im vergangenen Jahr mit einem Ausfuhrplus von 4,5 Prozent (bis November) nicht an die durchschnittliche Exportsteigerung von rund 15 Prozent in den Jahren 2004-2007 heran.
Uhrenindustrie robust
Die Chemiebranche, in der die Exporte 2013 nicht vom Fleck kamen, dürfte im laufenden Jahr den Sprung in die Wachstumszone schaffen. Die Unternehmen würden von der voranschreitenden Erholung in Europa und Amerika profitieren.
In der Uhrenindustrie werde das Wachstum im laufenden Jahr anziehen. Die bedeutenden Exportländer China und Hongkong würden sich scheinbar stabilisieren. Die Aussichten für die Nachfrage nach Luxusgütern seien global insgesamt positiv. «Daher erwarten wir, dass die Schweizer Uhrenindustrie 2014 wieder stärker wachsen wird als im Vorjahr», schreiben die CS-Ökonomen.
Die Lebensmittelindustrie dürfte 2014 erneut zulegen, wohl aber kaum so stark wie im vergangenen Jahr. Die Branche werde durch einen Binnenmarkt gehemmt, der mehrheitlich stagniere.
Dagegen zeichne sich in der Metallindustrie trotz Stabilisierung noch kein nachhaltiges Wachstum ab. Die Lage dürfte sich im Laufe des Jahres allmählich verbessern. Die leichte Abschwächung des Frankens und die schrittweise Erholung im wichtigsten Absatzgebiet Europa dürften zu einer Aufhellung führen.
Aufwärtstrend im Gastgewerbe
Auf dem Bau sind die Auftragsbücher nach wie vor gut gefüllt. Die Aussichten für die auf Hochtouren laufende Branche bleiben somit bis über 2014 hinaus positiv.
Gastgewerbe und Detailhandel dürften heuer verlorenes Terrain wieder gutmachen, nachdem sie im vergangenen Jahr nicht vom starken Wachstum des Privatkonsums profitiert hatten. Die Übernachtungen ausländischer Gäste würden weiter steigen, weil der starke Franken leicht an Wert verloren habe, schätzen die CS-Ökonomen. Zudem seien die Portemonnaies der ausländischen Touristen dicker, da die Konjunktur in ihren Heimatländern anziehe.
Die Zahl der Übernachtungen der Schweizer in hiesigen Hotelbetten dürften 2014 stärker steigen als im Jahr zuvor, vor allem dank der robusten Binnenkonjunktur. Allerdings schreite die Erholung der Geschäftslage und der Umsätze langsam voran. Die Talfahrt von 2008 bis Ende 2012 und die Preissenkungen der Hoteliers hätten Substanz gekostet.
Insgesamt erwarten die Credit Suisse-Auguren ein Wachstum der Schweizer Wirtschaft von 2 Prozent.