Der portugiesische Stromkonzern Energias de Portugal (EDP) fällt in chinesische Hände. Die chinesische China Three Gorges (CTG) unterzeichnete am Freitag den Kaufvertrag für 21,35 Prozent des Kapitals.
Der staatliche Konzern zahlt dafür 2,7 Mrd. Euro und wird Hauptaktionär von EDP. Bei der Privatisierungsausschreibung hatte CTG am vergangenen Donnerstag vor dem grössten deutschen Energiekonzern E.ON sowie zwei Unternehmen aus Brasilien den Zuschlag bekommen.
CTG strebe nun die weltweite Führung im Bereich der erneuerbaren Energien an, sagte Konzernchef Cao Guangjing am Freitag nach der Vertragsunterzeichnung in Lissabon. EDP ist einer der grössten Energieversorger Europas und auch im Bereich der erneuerbaren Energien führend.
Wichtige Privatisierung
Die grösste Privatisierung in der Geschichte Portugals ist für das hoch verschuldete Euro-Land sehr wichtig. „Das zeigt, dass Portugal für ausländische Investoren attraktiv ist“, sagte Finanzminister Vítor Gaspar nach der Unterzeichnungszeremonie in seinem Ministerium.
Zur Sanierung der maroden Staatsfinanzen will Portugal nach Absprache mit den internationalen Geldgebern nach EDP unter anderem auch die Airline TAP, den Fernsehsender RTP, die Eisenbahngesellschaft CP, den Betreiber des Stromverteilernetzes REN, die Bank CGD und andere Firmen völlig oder zum Teil privatisieren. Davon erhofft man sich in den nächsten eineinhalb Jahren Einnahmen von 7 Mrd. Euro.