Didier Cuche lanciert sein letztes Renn-Wochenende in der Heimat optimal. Er gewinnt den ersten von zwei Super-G in Crans-Montana. Beat Feuz macht im Kampf um den Gesamt-Weltcup nur wenige Punkte gut.
Cuche vermochte das Sentimentale auszublenden und sich vollends auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Der 37-Jährige verdrängte die Gedanken daran, dass er in diesen Tagen im WM-Ort von 1987 die letzten Weltcup-Rennen seiner glanzvollen Karriere auf heimischem Boden bestreiten wird.
Cuches verdankt seinen Triumph, den ersten im Super-G seit fast einem Jahr, einem Steigerungslauf und einer perfekten Fahrt im unteren Streckenteil. Nach der ersten Zwischenzeit hatte er noch über eine halbe Sekunde hinter Jan Hudec zurückgelegen, im Ziel wies er auf den zweitplatzierten Kanadier einen Vorsprung von 16 Hundertsteln auf. In diesem Winter stand Cuche zum vierten Mal zuoberst auf dem Podium. Insgesamt hat er nunmehr 21 Weltcup-Siege auf dem Konto.
Eine ausgezeichnete Leistung gelang auch Silvan Zurbriggen. Der Walliser egalisierte als Vierter sein Bestergebnis im Super-G; die gleiche Platzierung hatte er schon einmal, vor über fünf Jahren in Hinterstoder (Ö), erreicht. Zurbriggen gab mit seiner Vorstellung auch ein unerwartet deutliches Lebenszeichen von sich. In den bisherigen Rennen des Winters hatte es für ihn mehrheitlich Enttäuschungen abgesetzt. Der Entscheid, sich primär auf die Speed-Disziplinen zu konzentrieren, hatte bislang nicht die gewünschte Wirkung gezeigt.
Feuz fand auf der weichen Piste nicht seine bevorzugten Verhältnisse vor. Zudem machen dem Emmentaler Schmerzen am rechten Knie zu schaffen. Mit Rang 20 machte er im Vergleich zu Marcel Hirscher lediglich 11 Punkte gut und liegt nun 41 Punkte hinter dem führenden Österreicher zurück. Hirscher, der in Crans-Montana leer ausgegangen ist, liegt weiterhin 12 Punkte vor dem verletzten Kroaten Ivica Kostelic.
Hudec, der Anfang Februar in Chamonix zum zweiten Mal eine Abfahrt gewonnen hatte, sicherte sich als Zweiter seinen ersten Podestplatz im Super-G. Zuvor war der durch schwere (Knie-)Verletzungen immer wieder zurückgeworfene Kanadier über Rang 4 nicht hinaus gekommen. Ebenso unerwartet kam Rang 3 von Benjamin Raich. Der in diesem Winter nach einer schweren Knieverletzung zurückgekehrte Pitztaler war im Super-G seit seinem 2. Platz vor einem Jahr in Hinterstoder nie mehr so gut klassiert.
Crans-Montana. Weltcup-Super-G der Männer: 1. Didier Cuche (Sz) 1:33,11. 2. Jan Hudec (Ka) 0,16 zurück. 3. Benjamin Raich (Ö) 0,21. 4. Silvan Zurbriggen (Sz) 0,43. 5. Hannes Reichelt (Ö) 0,57. 6. Christof Innerhofer (It) 0,60. 7. Joachim Puchner (Ö) 0,62. 8. Romed Baumann (Ö) 0,65. 9. Aksel Lund Svindal (No) 0,67. 10. Klaus Kröll (Ö) 0,70. 11. Didier Défago (Sz) 0,72. Ferner: 19. Tobias Grünenfelder (Sz) 1,35. 20. Beat Feuz (Sz) 1,36. 29. Carlo Janka (Sz) 2,27. 33. Marc Gisin (Sz) 2,67. 34. Marcel Hirscher (Ö) 2,74. – Ausgeschieden u.a.: Patrick Küng (Sz), Sandro Viletta (Sz), Mario Scheiber (Ö).