CVP verliert Sitze im Freiburger Kantonsparlament

Die Freiburger Kantonswahlen haben keine grossen Umwälzungen gebracht. In der Regierung wird womöglich nur ein Sitz von den Unabhängigen zu den Grünen wechseln; allerdings erreichte niemand das absolute Mehr. Im Parlament musste die CVP Federn lassen.

Staatsratskandidaten Anne-Claude Demierre (SP) und Georges Godel (CVP), rechts, verfolgen die Wahlresultate im Freiburger Rathaus (Bild: sda)

Die Freiburger Kantonswahlen haben keine grossen Umwälzungen gebracht. In der Regierung wird womöglich nur ein Sitz von den Unabhängigen zu den Grünen wechseln; allerdings erreichte niemand das absolute Mehr. Im Parlament musste die CVP Federn lassen.

Sie verlor sechs Sitze im Grossen Rat, wie die Staatskanzlei am Sonntagabend mitteilte. Die FDP hat zwei Mandate weniger, die EVP verlor ihren einzigen Sitz. Zulegen konnten die SP (+4) und die SVP (+3), womit sich die Polarisierung fortsetzt. Je zwei Sitze holten sich die neuen Mitte-Parteien Grünliberale und BDP.

Im 110-köpfigen Parlament hat die CVP künftig 31 Sitze, dicht gefolgt von der SP mit 29. Die SVP hat 21 Sitze und die FDP 17. Die weiteren Mandate gehen an die CSP (4), die Grünen (3), BDP (2), GLP (2) und die Unabhängigen (1).

Stichwahl für Staatsrat in Sicht

Bei den Staatsratswahlen erreichte niemand das absolute Mehr. Die besten Resultate erzielten bei einer Stimmbeteiligung von 43,3 Prozent die fünf Bisherigen Isabelle Chassot (CVP/37’472 Stimmen), Beat Vonlanthen (CVP/36’204), Erwin Jutzet (SP/33’728), Georges Godel (CVP/33’100) und Anne-Claude Demierre (SP/29’816).

Auf Rang 6 folgt die Grüne Marie Garnier mit 24’833 Stimmen, gefolgt vom Freisinnigen Maurice Ropraz (23’366). Diese beiden Bewerber haben also die besten Aussichten, die frei werdenden Sitze eines Unabhängigen und eines Freisinnigen zu erben.

Der zweite Wahlgang ist für den 4. Dezember angesetzt. Er würde allerdings hinfällig, wenn sich die schlechter klassierten Bewerber allesamt zurückzögen.

SVP-Entscheid am Mittwoch

Das Hauptaugenmerk richtet sich auf die SVP. Ihr Kandidat Pierre-André Page kam nur auf 20’569 Stimmen. Er räumte gegenüber Radio DRS ein, das Resultat sei eine „kleine Enttäuschung“. Zugleich wies er darauf hin, dass er mehr Stimmen erhalten habe als noch vor drei Wochen bei den Nationalratswahlen.

Page strebt offensichtlich einen zweiten Wahlgang an. Das letzte Wort hat allerdings der Leitende Ausschuss der Freiburger SVP. Die Parteispitze will ihren Entscheid am Mittwoch treffen.

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