Weil das britische Boulevardblatt «Daily Mail» Melania Trump als früheres Escort-Girl bezeichnet hat, zahlt es der First Lady der USA ein Schmerzensgeld in unbestätigter Höhe von angeblich knapp drei Millionen Dollar.
Die Anwältin der Zeitung, Catrin Evans, gab zudem am Mittwoch vor Gericht in London eine Entschuldigung ab. Die «Daily Mail» erkenne an, dass die im August während des US-Wahlkampfs geäusserten Behauptungen falsch seien und nehme diese zurück.
Damit die beiden Klagen, die die Ehefrau des heutigen US-Präsidenten Donald Trump angestrengt hatte, eingestellt würden, habe die «Daily Mail» in die Zahlung von Schmerzensgeld eingewilligt, erklärte Evans weiter.
Die «Financial Times» und der US-Nachrichtensender CNN berichteten, die «Daily Mail» habe sich zu einer Zahlung von knapp drei Millionen US-Dollar verpflichtet.
Trumps Anwälte sollen in mehreren Klagen in Grossbritannien und den USA zunächst ein Vielfaches davon gefordert haben. Der «Financial Times» zufolge war von bis zu 150 Millionen US-Dollar die Rede.
In einem Bericht der «Daily Mail» hatte es geheissen, das aus Slowenien stammende frühere Model habe in den 1990er Jahren für einen Escort-Service gearbeitet. Dabei habe Melania «Dienstleistungen angeboten, die über das reine Modeln hinausgingen». Der Artikel wurde zehn Tage nach seiner Veröffentlichung zurückgezogen.
«Falsch und diffamierend»
Richter Andrew Nicol verlas nun eine gemeinsame Erklärung beider Seiten, wonach der beanstandete Bericht «falsche und diffamierende» Behauptungen über Melania Trump beinhalte. Deren Anwalt John Kelly hatte erklärt, die Behauptungen über seine Mandantin hätten deren «Integrität und persönliche Würde» verletzt.
Auf der «Daily Mail»-Webseite hiess es: «Wir entschuldigen uns bei Mrs. Trump für jegliches Leid, das ihr unsere Veröffentlichung verursacht hat. Wir haben uns bereit erklärt, für Schäden und Kosten zu bezahlen, um die Klage von Mrs. Trump gegen uns zu einem Ende zu bringen.»
Auch die Behauptung, der spätere US-Präsident und seine Frau hätten über den Zeitpunkt ihres ersten Zusammentreffens geflunkert, seien falsch, gab das Boulevardblatt zu. Der fragliche Artikel war im August 2016 erschienen.