Daniel Evans – Kleider aus dem Laden, aber im Achtelfinal

Der Engländer Daniel Evans verblüfft am Australian Open weiter. Vor dem Turnier musste er seine Kleider im Sportartikelgeschäft kaufen gehen – nun steht er erstmals in einem Grand-Slam-Achtelfinal.

Daniel Evans jubelt nach seinem Sieg gegen Bernard Tomic (Bild: sda)

Der Engländer Daniel Evans verblüfft am Australian Open weiter. Vor dem Turnier musste er seine Kleider im Sportartikelgeschäft kaufen gehen – nun steht er erstmals in einem Grand-Slam-Achtelfinal.

Evans hatte 2016 die beste Saison seiner Karriere und erreichte in Wimbledon und am US Open die 3. Runde, wo er gegen Roger Federer respektive Stan Wawrinka ausschied. Der Waadtländer musste dabei auf dem Weg zu seinem US-Open-Triumph einen Matchball von Evans abwehren. Als Nummer 51 der Welt ist er der zweitbeste Brite – und doch verlängerte Nike den Ende Jahr ausgelaufenen Ausrüstervertrag mit dem 26-Jährigen aus Birmingham nicht.

So kaufte Evans am Wochenende in einem Melbourner Laden 18 Shirts – «19.90 Dollar (ca. 15 Franken) das Stück» – und Shorts. Nach der Weltnummer 7 Marin Cilic bezwang er darin am Freitag mit Bernard Tomic (Nummer 27) den zweiten gesetzten Gegner und qualifizierte sich für den Achtelfinal gegen Jo-Wilfried Tsonga. «Neue Angebote sind noch keine reingekommen», sagte er nach dem Sieg gegen Cilic. So spielte er auch gegen Tomic in einem komplett weissen Shirt ohne jegliche Werbeaufschrift oder Logo.

Dabei spielt Evans derzeit das beste Tennis seines Lebens. Zum Jahresauftakt hatte er in Sydney seinen ersten ATP-Final erreicht (Niederlage gegen Gilles Muller). Mit 26 Jahren scheint das einstige Riesentalent, das es mit dem Arbeitsethos nicht immer so genau genommen hatte, sein Potenzial endlich auszuschöpfen. Bis auch wieder ein Ausrüsterdeal Tatsache wird, dürfte es ebenfalls nicht mehr lange dauern. Ein paar zusätzliche Gratisshirts hat er schon mal erhalten.

Nächster Artikel