Daniel Hubmann gewinnt an den Weltmeisterschaften in Schottland die Goldmedaille über die Mitteldistanz. Der 32-Jährige feiert seinen insgesamt vierten Weltmeistertitel.
Hubmann setzte sich nach einer Laufzeit von 34:23 Minuten in der beim Kartenlesen anspruchvollsten OL-Disziplin drei Sekunden vor dem überraschenden Franzosen Lucas Basset durch. Auf Rang 3 lief der Schwede Olle Boström. Fabian Hertner, der auf dem ersten Abschnitt der Schnellste gewesen war, büsste als Fünfter 35 Sekunden ein. Matthias Kyburz fiel nach einem groben Fehler aus der Entscheidung.
Der OL-Profi Daniel Hubmann musste seine vierte WM-Goldmedaille erdulden. 2008 und 2009 hatte der gebürtige Thurgauer über die Langdistanz gesiegt, 2011 war er im Sprint der Schnellste gewesen und als Gesamtweltcup-Sieger der Jahre 2008 bis 2011 schob er sich für die Heim-WM 2012 in Lausanne in die Pole-Position. Ein Riss der Achillessehne machte ihm allerdings einen Strich durch die Rechnung. Mühsam kämpfte er sich wieder an die Weltspitze heran und forderte von sich selbst für all den Aufwand nochmals Gold an Weltmeisterschaften. Diesen Traum hat er sich nun erfüllt, nachdem er 2014 «nur» dreimal Zweiter geworden war. «Ein super Gefühl», betonte er mit Gold um den Hals.
Die Trainer hatten Hubmann vor dem Zieleinlauf energisch zugerufen, was der Läufer jeweils als ein Rennen der knappen Abstände interpretiert. Da der in Herrenschwanden bei Bern wohnende Thurgauer vor den meistgenannten Favoriten an den Start ging, bildete er sich auf der eingeblendeten Eins beim Zieldurchlauf zunächst nicht viel ein. Bloss drei Sekunden vor dem unbekannten Basset ins Ziel gelaufen zu sein kam dem angehenden Vater nicht weltmeisterwürdig vor. Rasch wurde allerdings klar, dass seine Gegner keinen fehlerfreien Lauf hinkriegen würden. Dies im Gegensatz zu Hubmann: «Ich hatte auf der Karte jederzeit alles im Griff», sagte er.
Das Wettkampf-Gelände im Darnaway Forest bei Inverness bot wegen der vielen Senkungen einige Tücken. So verlor beispielsweise der Weltcup-Leader Matthias Kyburz bei Posten 13 mit einer Suchaktion sein Rennen. Hertner wäre ohne Unsauberkeiten an Hubmann herangekommen. «Ich wünsche mir einfach einmal einen fehlerfreien Lauf», sagte der Vorjahres-Zweite.
Daniel Hubmann holte die zweite Medaille für die Schweiz an diesen Titelkämpfen. Sein sechs Jahre jüngerer Bruder Martin war im Sprint Zweiter geworden. Ähnlich wie Martin gewann auch Daniel Hubmann seine Medaille mit einer Wut im Bauch. Der Jüngere hatte sich über die verpasste Medaille in der Mixed-Staffel geärgert, der neue Weltmeister hatte lange an seinem 6. Rang im Sprint zu kauen.